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Konrad-Adenauer-Stiftung: Türkei potentielles Öl- und Gas-Drehkreuz

Archivmeldung vom 25.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gas: Karte von bestehenden und geplanten Gaspipelines in Europa
Gas: Karte von bestehenden und geplanten Gaspipelines in Europa

Foto: Onno
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Türkei hat nach einer vertraulichen Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) das Potenzial, das neue Öl- und Gas-Drehkreuz für Europa zu werden. Zu diesem Schluss kommen Experten des Ankara-Büros der KAS, berichtet das Portal "Business Insider" unter Berufung auf das Papier.

Darin heißt es, dass beim Versuch der Bundesrepublik, sich von russischem Gas unabhängig zu machen, "der Ausbau des südlichen Gaskorridors und die Nutzung der Türkei als strategischen Energiehub mit Zugang zu Gasvorkommen im kaspischen Meer und östlichen Mittelmeer echte Alternativen bieten" könnte für Deutschland. Die Potentiale für den Import von aserbaidschanischen, turkmenischen, irakischen und in Zukunft auch iranischen Öl und Gases seien noch nicht ausgeschöpft. Das Fazit der Autoren: "Mit der nun zunehmend realistisch werdenden israelisch-türkischen Energiekooperation kann sich die Türkei als Energiehub positionieren."

Weiter heißt es: "Die Türkei ist in sicherheitspolitischer, energiepolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht von Russland abhängig und bemüht sich daher um ein ausgewogenes Vorgehen." Das Land versuche zwar, schrittweise seine einseitigen Abhängigkeiten von Moskau zu reduzieren. "Aufgrund der komplizierten innenpolitischen Lage und der schweren Wirtschaftskrise in der Türkei ist ein massiver Kurswechsel inklusive eines Anschlusses an die Sanktionen der USA und der EU der derzeitigen Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdoðan ohne konkrete Absicherung und Unterstützung durch den Westen nicht zu erwarten." Gerade im Syrien-Krieg habe die Türkei lange eine harte Linie gegen Kriegsteilnehmer Russland gefahren, heißt es im KAS-Papier. Seit 2015 gäbe es jedoch eine "dramatische Annäherung" und eine "noch nie da gewesene Zusammenarbeit" der Länder.

Diese neu gewachsene Kooperation würde nun jedoch durch den Ukraine-Krieg auf die Probe gestellt, zumal die Türkei sich schon seit der Annektion der Krim durch Russland klar zur territorialen Souveränität der Ukraine bekannte. Dennoch, "die gegenseitigen Abhängigkeiten vor allem im Energiesektor sowie die guten persönlichen Beziehungen zwischen Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoðan haben es ermöglicht, trotz vieler Schwierigkeiten konstruktive Beziehungen aufrechtzuerhalten", schreiben die KAS-Experten. Die türkischen Annäherungen der vergangenen Jahre an Russland seien taktischer Natur, und mehr als "selbstbewusstes Auftreten einer Regionalmacht", denn als "Neuorientierung der Türkei hin zu Russland" zu verstehen. Mittelfristig bleibe Moskau der größte strategische Konkurrent Ankaras. Je länger der Ukraine-Krieg andauere, desto schwieriger werde es für die Türkei, das strategische Gleichgewicht mit Russland aufrechtzuerhalten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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