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Ex-Kanzlerberater Teltschik: Sich unter Freunden abzuhören ist lächerlich

Archivmeldung vom 09.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: kai Stachowiak / pixelio.de
Bild: kai Stachowiak / pixelio.de

Der ehemalige stellvertretende Chef des Bundeskanzleramtes und langjährige außenpolitische Berater Helmut Kohls, Horst Teltschik (75), hat sich kritisch über die neuesten Enthüllungen im NSA-Skandal geäußert. "Es ist nie die Idee aufgekommen, dass Abhörmöglichkeiten von Seiten der amerikanischen Seite gegeben seien", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe) mit Blick auf Abhörmaßnahmen zu Kohls Amtszeit.

Außerdem gehe er "davon aus, dass die Dienste, wo auch immer sie arbeiten, abhören können, wenn sie es wollen. Darauf muss man sich einstellen. Was nützt mir da Empörung?" Teltschik fügte allerdings hinzu: "Sich unter befreundeten Staaten auch noch gegenseitig abzuhören, ist überflüssig. Ich halte das für lächerlich und kindisch und eine Verschwendung von Ressourcen. Wenn das notwendig ist, dann braucht man auch nicht befreundet sein. Da müssen die zuständigen Leute miteinander Tacheles reden. Wenn Außenminister Steinmeier jetzt mit seinem amerikanischen Kollegen Kerry in Genf zusammensitzt, dann muss er zwar über den Iran verhandeln. Aber ich hoffe, dass er am Rande auch sagt: Hört mal mit diesem Scheiß auf! Und dass die Kanzlerin, wenn sie mit Obama telefoniert, sagt: Jetzt reicht's langsam! Notfalls muss man auch mal wieder jemanden rüberschicken, der sagt: So, jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, der wirklich unerträglich wird." Der einstige Kohl-Vertraute warnte: "Die Amerikaner müssen sich darüber klar werden, dass die gefährlichsten Auswirkungen dieser Affären in der öffentlichen Meinung bestehen. Der Anti-Amerikanismus nimmt in Deutschland zu. Und das kann sich irgendwann politisch bemerkbar machen. Das sehen Sie ja schon bei den Diskussionen über TTIP. Da konkretisiert sich die anti-amerikanische Haltung."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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