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Özdemir warnt vor Einfluss Ankaras auf deutschen Schulunterricht

Archivmeldung vom 16.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Cem Özdemir (2013)
Cem Özdemir (2013)

Foto: Harald Krichel
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Grünen-Bundeschef Cem Özdemir warnt vor einem Einfluss der türkischen Regierung auf den deutschen Schulunterricht. "Das sind schwerwiegende Vorwürfe, denen rasch nachgegangen werden muss", sagte Özdemir der "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen" (Freitag). "Ich warne schon lange vor dem langen Arm Erdogans. Eine Einflussnahme der Türkei auf den schulischen Unterricht in Deutschland ist nicht akzeptabel."

Es könne nicht angehen, dass türkische Konsulate Eltern dazu aufforderten, Lehrer zu denunzieren, die Kritik am türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan oder der türkischen Regierung übten. "Wenn es nach dem Willen von Erdogan ginge, müssten wir hier vermutlich auch bald noch unsere Geschichtsbücher umschreiben", sagte Özdemir weiter. Weder dürften die Kinder, noch dürfe der Schulunterricht hierzulande unter diesem Konflikt leiden. "Wir wollen keine Mentalität der Gesinnungsschnüffelei an unseren Schulen, wo Kritik im Unterricht grundsätzlich verhindert werden soll. Die Unabhängigkeit von Bildung, Forschung und Lehre muss gewährleistet sein, auch deren angstfreie Ausübung", so Özdemir.

Auch CDU-Bundesvize Thomas Strobl warnte im Gespräch mit den beiden Zeitungen vor einer Einflussnahme der Türkei auf die deutschen Schulen. "Wer in Deutschland lebt, muss auf dem Boden unseres Grundgesetzes stehen. Er muss unsere Werte teilen und sich mit den Grundfesten unseres Gemeinwesens identifizieren. Es geht nicht an, dass die Türkei oder irgendein anderer Staat versucht, Konflikte über hier ansässige Einrichtungen bei uns auszutragen", erklärte Strobl.

Ein Funktionär der Bildungsgewerkschaft GEW hatte der türkischen Regierung vorgeworfen, Einfluss auf den schulischen Unterricht in Deutschland nehmen zu wollen. Türkische Konsulate organisieren demnach Veranstaltungen für türkische Lehrer- und Elternvereine mit dem klaren Ziel, Kritik im Unterricht an der Türkei und an Präsident Erdogan zu verhindern: "Wir wissen sicher von solchen Veranstaltungen in den türkischen Konsulaten in Düsseldorf und Essen. In anderen Städten haben wir von Eltern gehört, dass es auch dort solche Veranstaltungen gegeben haben soll", sagte der GEW-Funktionär Süleyman Ates der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag).

Ates ist Mitglied im Leitungsteam des GEW-Bundesausschusses Migration, Diversity, Antidiskriminierung (BAMA). Die versuchte Einflussnahme betreffe nicht nur den türkischsprachigen Unterricht, oder den muslimischen Religionsunterricht, sondern auch Fächer wie Geschichte oder Sozialkunde. "Die türkischen Konsulate drängen Eltern dazu, Lehrer einzuschüchtern und Lehrer zu melden, die Kritik an der Türkei oder an Präsident Erdogan üben", sagte Ates. Er sprach von einer "besorgniserregenden Entwicklung".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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