Linke kritisiert Kontakte der Bundesregierung zu Afghanistan

Bild: Screenshot Internetseite: "https://clarabuenger.de/%C3%BCber-mich/" / Eigenes Werk
Linksfraktionsvize Clara Bünger hat Kontakte der Bundesregierung zu Afghanistan zur Ermöglichung von Abschiebungen scharf kritisiert. "Ob die Bundesregierung es so nennt oder nicht: Deutschland führt Beziehungen zu den Taliban und kooperiert mit einem Terrorregime, gegen dessen führende Köpfe der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle erlassen hat", sagte sie der "Rheinischen Post".
"Damit erkennt sie deren Herrschaft über Afghanistan faktisch an - und
das nur, um ihre menschenrechtswidrigen Wahlversprechen einzulösen."
Mit
Blick auf Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) fügte sie hinzu:
"Dass Politiker wie Dobrindt bereit sind, dafür Gespräche mit den
Taliban zu führen und Menschenleben zu riskieren, ist ein Tiefpunkt
deutscher Migrationspolitik. Abschiebungen nach Afghanistan sind nicht
nur gefährlich, sondern ein direkter Angriff auf die Menschenrechte."
"Statt
sich um reale Probleme und Sorgen der Menschen in Deutschland zu
kümmern, betreibt Innenminister Dobrindt hier Symbolpolitik auf dem
Rücken von Schutzsuchenden, um von seinem eigenen Versagen abzulenken",
sagte Bünger dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Nach der
Abschiebung von 81 Straftätern per Charterflug in ihr Herkunftsland
Afghanistan sieht die Union die Bundesregierung dagegen auf dem
richtigen Weg. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion,
Alexander Throm (CDU), sagte der "Rheinischen Post": "Die neue
Bundesregierung zeigt eine neue Konsequenz in der Migrationspolitik, und
das ist dringend notwendig."
Mit dem Abschiebeflug werde ein
klares Zeichen gesetzt. "Wer sich rechtswidrig in Deutschland aufhält,
wer hier straffällig wird, der muss unser Land verlassen", sagte Throm.
Das gelte auch für Afghanen. "Hier von unserem Schutz profitieren und
dann Straftaten begehen - das geht nicht", so der CDU-Politiker.
Abschiebungen
nach Afghanistan sind höchstumstritten, da in dem Land
Menschenrechtsverletzungen drohen und rechtsstaatliche Verfahren nicht
sichergestellt sind. Zudem wird das Taliban-Regime bislang von der
Bundesrepublik sowie den meisten anderen Staaten nicht anerkannt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur