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Weltärztebund warnt in Exit-Debatte vor festem Datum

Archivmeldung vom 06.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Frank Ulrich Montgomery
Frank Ulrich Montgomery

Bild: Screenshot http://www.montgomery.de / Eigenes Werk

Der Chef des Weltärztebundes, Professor Frank Ulrich Montgomery, fordert die Politik auf, den Ausstieg aus den aktuellen Corona-Beschränkungen vorzubereiten.

Zu "Bild" sagte er: "Die Politik soll sich jetzt auf eine Exit-Strategie festlegen. Der Restart-Termin ist kein Kalender-Datum, sondern die Dauer in der sich Infektionen in einem Gebiet verdoppeln. Ich warne jedoch vor einem JoJo-Effekt bei den Ansteckungen."

Ethikrat-Vorsitzender warnt vor festem Ausstiegsdatum

Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Peter Dabrock, hat vor einer voreiligen Festlegung auf ein Ende der Ausgangssperren und Kontaktauflagen gewarnt.

"Wenn man nur auf den Zeitrahmen schaut und zum Beispiel den 19. April nennt, um womöglich festzustellen, dass das Datum doch nicht haltbar ist, dann sind die Menschen frustriert", sagte der Erlanger Theologie-Professor den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Von einer solchen Kommunikationsstrategie rate ich ab."

Da müsse man aufpassen, mahnte er. Dabrock hält es für sinnvoller, ein Ende der Maßnahmen nach sachlichen Kriterien und nach den sozialen Konsequenzen auszurichten. "Wir müssen schauen, dass wir die Kapazitätsgrenzen erhöhen und allmählich die Gruppenimmunität stärken. Zudem müssen wir prüfen, welchen Schaden der Lockdown bewirkt", so der Theologe. Man dürfe aber nicht herunterrechnen, was der Schutz eines einzelnen Lebens koste oder kosten dürfe. Es könne sein, dass das Gesundheitssystem bei der Versorgung der Corona-Patienten an seine Kapazitätsgrenzen stoßen wird.

"Aber solche logistischen Probleme sollte man nicht mit einer Kostendebatte künstlich vermischen. Das würde nur Angst schaffen und Vertrauen in das Gesundheitssystem untergraben", so Dabrock. "Natürlich kann sich der Mediziner in einer Notsituation nicht vom Wissen freimachen, dass der eine Patient eine höhere Lebenserwartung als der andere hat. Da kommt er in fürc hterliche, seelische Not bereitende Situationen." Jedoch dürfe man "nicht den 80Jährigen vom Beatmungsgerät nehmen, um an seiner Stelle die 35Jährige Mutter zu behandeln". Das sei "objektiv nicht rechtens, da beißt die Maus keinen Faden ab".

Das Vertrauen in die Rechtsordnung müsse erhalten bleiben. Ebenso wenig dürfe bei den Infizierten der Eindruck entstehen, "die Ärzte werden mich hinten anstellen, nur weil ich alt oder krank bin". Den Ethikrat habe in seiner Beurteilung der so genannten Triage geleitet, einen Ausgleich zwischen drei Gütern einigermaßen zu bedenken: Vertrauen in Rechtsordnung und Gesundheitssystem sowie eine möglichst hohe Rechtssicherheit für die Ärztinnen und Ärzte, die oft Übermenschliches leisteten. Die Position des Ethikrats sei, dass der Arzt bei Beachtung von fachgesellschaftlichen Empfehlungen "mit der Milde der Rechtsordnung rechnen kann". Am Freitag hatte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, gewarnt, dass die Zahl der Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern beim erwarteten Ansturm von Corona-Erkrankten möglicherweise nicht ausreichen werde. Er persönlich habe die Einschätzung, "dass sie nicht reichen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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