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EU-Parlament fordert unabhängige wissenschaftliche Evaluierung von Nikotin, E-Zigaretten und erhitzten Tabakerzeugnissen

Archivmeldung vom 17.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bildrechte: Vicky Posch Fotograf: Vicky Posch
Bildrechte: Vicky Posch Fotograf: Vicky Posch

Mit der gestrigen Endabstimmung im Europäischen Parlament fordern EU-Abgeordnete europaweit ein gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen Krebs und legen einen Bericht mit klaren Forderungen gegenüber der EU-Kommission vor.

Allein im Jahr 2020 starben in den EU-Mitgliedstaaten 1,3 Millionen Menschen an Krebs, bei 2,7 Millionen wurde Krebs diagnostiziert. Die EU-Kommission rechnet damit, dass es bis 2035 EU-weit rund 24 Prozent mehr Krebsfälle geben wird, womit die Krankheit zur häufigsten Todesursache avancieren könnte. Der EU-Sonderausschuss zur Krebsbekämpfung BECA hielt zudem fest, dass Rauchen mit 15 bis 20 Prozent der verursachten Krebsfälle das häufigste – aber vermeidbare – Risiko ist.

Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman, wissenschaftlicher Leiter des Nikotin Instituts: „Diese Zahlen sind erschreckend. Umso mehr freut es mich, dass die wissenschaftliche Evaluierung von Nikotin und alternativen Raucherzeugnissen inklusive deren Risikobeurteilung endlich auf eine neutrale Basis gestellt werden soll. Die gesamteuropäische Forderung nach einer wissenschaftsgetriebenen Herangehensweise an dieses Thema ist der Anfangspunkt vom Ende der Fehlinformationen, die im Zusammenhang mit Nikotin, E-Zigarette und Tabakerhitzer herumgeistern.“

Unter anderem hält der BECA-Bericht fest, dass E-Zigaretten einigen Rauchern beim schrittweisen Aufhören helfen könnten. Ernest Groman: „Natürlich muss man hier zwischen geschlossenen und offenen Systemen der Nikotinaufnahme unterscheiden. Offene Systeme, bei denen der Konsument andere Stoffe beimischen kann, müssen anders bewertet werden als geschlossene Systeme, bei denen die lnhaltsstoffe klar sind.“

In einem Online-Gespräch fand Dr. Peter Liese, Mitglied des BECA-Ausschusses, klare Worte. Aus seiner Sicht wäre es besser, man fängt erst gar nicht mit Nikotinprodukten an. Deswegen dürfe man auf keinen Fall Kinder dazu verleiten, Zigaretten oder auch E-Zigaretten zu rauchen. Aber wenn schwere Raucher von Tabakzigaretten auf E-Zigaretten umsteigen, dann würde sich ihr Risiko, an Krebs zu erkranken, drastisch reduzieren.

Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman: „Ich beobachte den europäischen Diskurs von Beginn an und kann den Worten von Dr. Peter Liese vorbehaltlos zustimmen: 1. Jugendschutz muss höchste Priorität haben; 2. Gar nicht erst anfangen; 3. Aufhören; und 4. Wenn das nicht geht, dann wechseln.“

Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman ist Arzt und Experte für Programme zur Rauchentwöhnung. Als wissenschaftlicher Leiter des Nikotin Institutes Wien organisiert und führt er unter anderem in Zusammenarbeit mit den österreichischen Sozialversicherungsträgern seit mehr als 20 Jahren Rauchentwöhnungsprogramme durch.

Das Nikotin Institut Wien wurde 1998 gegründet und bietet Hilfestellungen für RaucherInnen, die die Abstinenz vom Zigarettenkonsum erreichen bzw. ihren Konsum langfristig reduzieren wollen. Im Zentrum steht dabei die Reduktion von tabakassoziierten Erkrankungen. Im Rahmen dieser Zielsetzung kommen dem Institut Aufgaben wie Diagnose, Therapie und Information der Öffentlichkeit und des Gesundheitssystems zu. Weltweit gibt es nur wenige vergleichbare Institutionen.

Quelle: Nikotin Institut (ots)

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