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Ifo-Präsident fordert befristeten Euro-Ausstieg von Griechenland

Archivmeldung vom 05.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Hans-Werner Sinn (2012)
Hans-Werner Sinn (2012)

Foto: Romy Bonitz
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchener ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, hat ungeachtet aktueller Fortschritte in Griechenland seine Forderung nach einem befristeten Ausstieg des Landes aus dem Euro bekräftigt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Sinn anlässlich des heute beginnenden Griechenland-Besuchs von Bundespräsident Joachim Gauck: "Griechenland braucht eine Abwertung, um wieder auf den grünen Zweig zu kommen, aber die ist im Euro kaum möglich." Andernfalls, warnte der Ökonom, drohe die griechische Gesellschaft "an den nötigen Preis- und Lohnkorrekturen zu zerbrechen". Diese würden "viele Haushalte und Firmen in den Konkurs treiben und die Gewerkschaften radikalisieren".

Sinn weiter: "Aktuell sei die "Arbeitslosigkeit in Griechenland mehr als doppelt so hoch wie im Frühjahr 2010". Und schon damals habe sich "die Frage des Austritts Griechenlands aus der Währungsunion" gestellt. "Mehr als 60 Prozent der jungen Leute, die nicht in der Schule sind, haben keine Anstellung. Die griechischen Löhne sind mehr als doppelt so hoch wie die polnischen, und die Güterpreise sind um die Hälfte höher als in der Türkei", analysierte Sinn weiter. Seine Schlussfolgerung: "Wenn die Staatengemeinschaft es ernst meint mit dem Wohlergehen der griechischen Bevölkerung und nicht nur die Sicherung von Wertpapierportfolios und Bankbilanzen im Auge hat, dann muss sie einen Plan zu einem geordneten, temporären Austritt Griechenlands aus dem Euro-Verbund entwickeln."

Dieser müsse "auch einen Schuldenschnitt für den griechischen Staat und seine Banken sowie Hilfen für den Import sensibler Produkte" vorsehen, forderte der ifo-Chef. Ein zeitlich befristeter Austritt aus dem Euro-Raum würde "den Weg ebnen für eine Abwertung der Währung und eine rasche Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit" Griechenlands, sagte der Ökonom. Die Konsequenzen daraus seien positiv, erklärte Sinn: "Griechen würden wieder verstärkt einheimische Agrarprodukte kaufen, mehr Touristen kämen und ausländische und griechische Investoren kehrten zurück. Die jungen Griechen hätten wieder eine Chance." Zu einem späteren Zeitpunkt könnte Griechenland erneut dem Euroverbund beitreten, "zu einem neuen Wechselkurs", schloss der ifo-Präsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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