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American Jewish Committee fordert besseren Schutz jüdischer Gemeinden

Archivmeldung vom 26.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Toraschrein der Münchner Synagoge, eingeweiht 2006.
Toraschrein der Münchner Synagoge, eingeweiht 2006.

Foto: Richard Huber
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das American Jewish Committee (AJC) hat die EU-Staaten aufgefordert, angesichts einer erhöhten Bedrohungslage infolge der internationalen Allianz gegen die Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) mehr für den Schutz jüdischer Gemeinden zu tun: "Unbestritten sollte sein, dass jüdische Einrichtungen eine durchweg höhere Gefährdungslage haben, als andere öffentliche Einrichtungen und daher auch besonderer Schutzmaßnahmen bedürfen. Diese Einsicht hat sicher leider noch nicht in allen europäischen Hauptstädten durchgesetzt", sagte der Direktor des AJC-Europabüros in Brüssel, Stephan Kramer, dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe).

Europaweit werde der Schutz jüdischer Einrichtungen zwar weitgehend ernst genommen. "Allerdings gibt es in einigen Ländern eine intensive Diskussion über bessere staatliche Schutzmaßnahmen", sagte Kramer weiter. "Nicht wenige jüdische Gemeinden fühlen sich alleingelassen mit der Frage der Sicherheit von Synagogen, Schulen und Kindergärten."

Jüdische Eltern hätten nicht unbegründet Angst, ihre Kinder in Schulen und Kindergärten zu schicken. "In Deutschland sind jüdische Einrichtungen grundsätzlich sehr gut geschützt", fügte Kramer hinzu, aber absolute Sicherheit gebe es nicht. Allerdings könnten die Äußerungen von EU-Anti-Terror-Koordinator Gilles de Kerchove einige Staaten zum Umdenken in punkto Sicherheit bringen.

De Kerchove hatte diese Woche die Einschätzung geäußert, die Extremisten-Organisation Al Qaida könnte sich durch den Aufstieg des IS herausgefordert sehen, Anschläge in Europa, den USA und Israel zu verüben. Kramer sagte dazu: Ob die Äußerungen hilfreich seien, "wird sich zeigen, wenn nämlich einige europäische Regierungen ihre entspannte Haltung zur Bedrohungslage, insbesondere von jüdischen Einrichtungen, vielleicht neu überdenken".

Seit langem bereits bestehe für die jüdischen Gemeinden und Organisationen in Europa eine "besonders starke, allgemeine Gefährdungslage, die sich auch noch einmal deutlich von der ohnehin erhöhten Gefährdungslage für die Bevölkerungen in unseren Ländern unterscheidet", gab der AJC-Direktor zu bedenken. "Die jüdischen Gemeinden und Personen sind seit langem als herausgehobene Ziele identifiziert." So habe der Chef des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke, wiederholt deutlich gemacht, "dass er von einer hohen allgemeinen Bedrohungslage ausgeht, aber aktuell keine konkreten Anschlagpläne oder Ziele bekannt sind", sagte Kramer weiter. Das bedeute aber keine Entwarnung.

Durch die internationale Allianz gegen IS und das besondere Engagement einzelner Staaten werde diese Bedrohungslage nochmals verstärkt. "Wir müssen davon ausgehen", so Kramer, "dass sich mit IS und anderen Terrororganisationen solidarisierende Gruppen oder Einzelpersonen in ganz Europa zu Anschlägen entschließen, wie beispielsweise im Fall des jüdischen Museums in Brüssel." Auch durch die zurückkehrenden, weiter radikalisierten Terroristen aus Syrien und dem Irak, die europäische Wurzeln haben, werde die Bedrohungslage zusätzlich verschärft.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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