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Russischer Ex-Ministerpräsident hält westliche Sanktionen für richtig

Archivmeldung vom 29.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Michail Michailowitsch Kassjanow
Michail Michailowitsch Kassjanow

Foto: Kremlin.ru
Lizenz: CC-BY-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere russische Ministerpräsident Michail Kasjanow erwartet den Kollaps der russischen Wirtschaft in einem Jahr. "Wenn die Sanktionen in Kraft bleiben und der Ölpreis weiter sinkt, werden Russlands Finanzreserven in einem halben Jahr zu Ende sein", sagte Kasjanow in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Putin werde gezwungen sein, Geld zu drucken, die Inflation könnte zu sozialen Unruhen führen. "Denkbar sind dann einschneidende Veränderungen innerhalb des Machtzirkels", so der Kreml-Insider weiter. Kasjanow, der inzwischen der Opposition angehört, hält die Sanktionen gegen Russland für richtig und glaubt, dass sie das Putin-Regime zwingen könnten, sich von der Krim zurückzuziehen. Er fordert den Westen auf, die Sanktionspraxis keinesfalls zu lockern. "Das kommt bei Putin als Zeichen der Schwäche an", betonte er.

Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller kritisiert Putin

Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller rechnet in einem "Spiegel"-Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ab. Er sei für sie "immer noch der Prototyp eines sozialistischen Funktionärs. Die Körpersprache, das Dominante". Herta Müller hatte die erste Hälfte ihres Lebens im damals sozialistischen Rumänien verbracht.

Den ehemaligen sozialistischen Ländern, insbesondere der Ukraine, fühle sie sich verbunden, Putins Annexion der Krim vor wenigen Monaten empfinde sie als "dreist und riskant". "Die Sowjetunion kehrt in Teilen zurück", sagte Müller. "Putin hebt eine Weltordnung aus den Angeln. Er boykottiert, er bekämpft die Demokratie – eine Sturheit ohne Ende."

Müller erinnerte sich in dem Gespräch an die Jahre in Rumänien, als die Diktatur in alle Lebensbereiche eindrang und den Alltag bestimmte. "Diese Sprache war so gemein und verlogen: ‚Das Glück des Volkes‘. Niemand war glücklich." Schon früh habe sie sich von ihren angepassten Eltern abgegrenzt. "Sie waren nicht loyal mit mir", sagte sie. "Ich habe auch gewusst, dass ich denen nichts erzählen darf. Weil ich nicht einschätzen konnte, was sie ausplaudern, wenn sie verhört werden."

Am Montag dieser Woche erscheint Herta Müllers neues autobiografisches Buch "Mein Vaterland war ein Apfelkern", in dem sie sich an ihre Kindheit, ihre Arbeit als Übersetzerin in einer Fabrik und die Verhöre durch den rumänischen Geheimdienst Securitate erinnert.

Im "Spiegel"-Gespräch sagte sie, dass es ihr Schwierigkeiten bereitet habe, sich für das Buch der eigenen Vergangenheit zu stellen. Das Schreiben sei für sie "Sog und Angst" zugleich. "Nach jedem Buch denke ich: nie wieder", offenbarte sie. "Weil ich jedes Mal beim Schreiben Angst habe, dass ich es nicht aushalte. Und weil ich so besessen werde und nichts anderes mehr denken und machen kann."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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