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Migrationsforscher: Flüchtlingsstrom bald größer als 2015/16

Archivmeldung vom 07.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Flüchtlinge (Symbolbild)
Flüchtlinge (Symbolbild)

Bild von MAMADOU TRAORE auf Pixabay

Die Flüchtlingswelle aus der Ukraine in die EU wird nach Einschätzung des Migrationsforschers Herbert Brücker bereits kommende Woche größer sein als der Flüchtlingszustrom in den Jahren 2015/16. Die Schwelle von 2,4 Millionen Geflüchteten werde man bald übertreffen, sagte er der "Rheinischen Post".

"Noch nie sind seit den großen Vertreibungen am Ende des Zweiten Weltkriegs in so kurzer Zeit so viele Menschen geflohen", fügte der Leiter der Migrationsforschung am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit hinzu. Niemand könne allerdings das Ausmaß der Fluchtmigration derzeit seriös schätzen. "Ein Krieg löst immer große Fluchtbewegungen aus. Die Zahl der Geflüchteten wird jetzt weiter zunehmen, weil Putin zunehmend die Zivilbevölkerung angreift und bombardiert. Deshalb werden jetzt immer mehr Menschen ihre Heimat verlassen", sagte Brücker.

"In der Vergangenheit lebte nur rund ein Zehntel der ukrainischen Diaspora in der EU in Deutschland. Jetzt sehen wir sogar noch eine stärkere Konzentration der Fluchtmigration auf die Nachbarstaaten der Ukraine - Polen, Rumänien, Tschechien, die Slowakei und Moldawien. Ich rechne aber damit, dass immer mehr Menschen in andere, auch wirtschaftlich stärkere Länder der EU weiterreisen werden." Das betreffe nicht nur Deutschland, sondern auch Italien und Spanien, wo bereits große Communitys aus der Ukraine lebten, so Brücker. "2015 und 2016 haben wir die Menschen überdurchschnittlich in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und schlechten Wirtschaftsbedingungen untergebracht", warnte der IAB-Experte. "Auch der Königsteiner Schlüssel ist kein vernünftiges Verteilungskriterium für Menschen. Wir sollten auch Arbeitsmarktkriterien heranziehen", forderte er. "Unsere Forschung zeigt, dass die Anfangsverteilung für den späteren Integrationserfolg sehr wichtig ist."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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