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Führende Kommunal- und Regionalpolitiker: "Harter" Brexit schadet der lokalen Wirtschaft

Archivmeldung vom 25.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/Europäischer Ausschuss der Regionen/copyright: European Union / John"
Bild: "obs/Europäischer Ausschuss der Regionen/copyright: European Union / John"

Kommunal- und Regionalpolitiker gaben ihrer wachsenden Besorgnis angesichts des möglichen Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ohne Abkommen.

Unter Verweis auf die vom 22. Februar veröffentlichte Studie eines Forschungskonsortiums unter Federführung der Universität von Birmingham warnte der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR), die Versammlung der Regional- und Kommunalvertreter der EU, vor den verheerenden wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen eines ungeregelten Brexits auf die lokale Wirtschaft.

AdR-Präsident Karl-Heinz Lambertz: "Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass ein Austritt ohne Abkommen riesige lokal- und regionalwirtschaftliche Schäden in sowohl der EU als auch dem Vereinigten Königreich verursachen wird. Die Rechnung müssen dann die Bürger bezahlen. Die EU wird Mittel zum Schutz ihrer am meisten betroffenen Regionen bereitstellen, aber die Warnung ist unmissverständlich: Die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs ist fast um ein Fünffaches stärker vom Brexit betroffen als die übrige Europäische Union. Wir wollen alle einen geregelten Brexit, und das ausgehandelte Austrittsabkommen ist unvergleichlich viel besser als ein katastrophaler No-Deal".

François Decoster (ALDE/FR), Vorsitzender der Interregionalen Gruppe Brexit des AdR, forderte jüngst die Bereitstellung neuer EU-Mittel im Rahmen der Regionalfonds, d. h. der EU-Kohäsionspolitik, für die Regionen an der eventuellen neuen Außengrenze. Die EU hat dem mittlerweile zugestimmt.

Hinsichtlich der besorgniserregenden Aussichten eines ungeregelten Brexit für die irische Insel fügte Präsident Lambertz (BE/SPE) hinzu: "Es ist an der Zeit, die politischen Machtspiele zu beenden und endlich den Anliegen der Bürger Priorität einzuräumen. Dazu ist es dringend erforderlich, die Rechte aller Bürger sicherzustellen und die gefährlichen Folgen eines Austritts ohne Abkommen, der zu einer harten Grenze auf der irischen Insel führen würde, abzuwenden. Das im November 2018 vereinbarte Austrittsabkommen ist nach wie vor die bislang beste und einzige Verhandlungslösung."

Michael Murphy (IE/EVP), Mitglied des Grafschaftsrats von Tipperary, Leiter der irischen Delegation im AdR und stellvertretender Vorsitzender der Interregionalen Gruppe Brexit, bekräftigte dies und fügte hinzu: "Der Brexit ist für alle beteiligten Seiten ein großes Verlustgeschäft, was durch die veröffentlichte Studie bestätigt wird. Wir können mit Sicherheit sagen, dass die lokale und regionale Ebene zuerst die Auswirkungen des Brexits spüren wird. Der geplante Brexit wirkt sich bereits auf meine Region aus - eine ganze Reihe von Unternehmen aus der Agrar- und die Lebensmittelbranche müssen aufgrund der schwankenden Wechselkurse des britischen Pfunds schließen. Die Regionen mit einem besonders großen Handelsvolumen mit dem Vereinigten Königreich werden besonders unter den Konsequenzen zu leiden haben. Ihre lokale Wirtschaft steht Untersuchungen zufolge in vielen Fällen bereits auf schwachen Füßen."

In zwei politischen Entschließungen vom März 2017 und Mai 2018 hat sich der AdR für die Sicherung des Friedens und die Vermeidung einer Außengrenze zwischen Irland und Nordirland eingesetzt und die EU aufgefordert, sicherzustellen, dass die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften mit den Auswirkungen des Brexit nicht alleingelassen werden. Der AdR befürwortet eine künftige Beziehung zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU, die eine enge Zusammenarbeit mit den Regionen, Städten, Unternehmen und Hochschulen in England, Schottland, Wales und Nordirland ermöglicht.

Studie: http://ots.de/LrAkxi

Quelle: Europäischer Ausschuss der Regionen (ots)

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