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Top-Ökonomen warnen vor Ausgabenplänen Italiens

Archivmeldung vom 24.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Warnen, kritisieren und Fingerzeig (Symbolbild)
Warnen, kritisieren und Fingerzeig (Symbolbild)

Bild: Cornerstone / pixelio.de

Führende Ökonomen haben vor den Ausgabenplänen von Lega und Fünf-Sterne-Bewegung in Italien gewarnt. "Die Haushaltspolitik der italienischen Populisten ist brandgefährlich", sagte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Das Haushaltsdefizit könne von zuletzt 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf sieben Prozent steigen - und das bei einer Staatsschuld, die mehr als doppelt so hoch sei, wie der Maastricht-Vertrag maximal erlaube. "Dass die Staatsschuldenkrise nicht zurückkehrt, liegt nur an der EZB, die bald ein Drittel aller italienischen Staatsanleihen gekauft hat", sagte Krämer. Die Europäische Zentralbank sei mal wieder der Ausputzer. Der Chefvolkswirt sieht die EZB aber auch in der Verantwortung. "Damit hat die EZB die Populisten ja erst zu ihrer verantwortungslosen Haushaltspolitik ermuntert", sagte er. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, Michael Hüther, sieht politische Parallelen zur Euro-Krise in Griechenland.

"Die Pläne der Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega Nord werden nicht aufgehen. Man erinnere sich an den Start der Regierung des griechischen Premier Alexis Tsipras und seiner Partei, die den Menschen auch das Blaue vom Himmel versprochen hatten und am Ende die Realitäten akzeptieren mussten. Eine lange Haltbarkeit wird dieser Kurs nicht haben", sagte Hüther. Die künftigen Koalitionäre in Italien seien dabei, das Land in eine Situation reinzureiten, in der ihnen niemand mehr helfen könne. Italien sei zu groß, um gerettet zu werden. "Am Ende wird sich eine Regierung an den Bürgern schadlos halten und die Steuern erhöhen müssen", betonte Hüther.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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