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Orbán: Sturz des kommunistischen Systems in Ungarn "Revolution der Herzen"

Archivmeldung vom 16.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Viktor Orbán (2010)
Viktor Orbán (2010)

Foto: Off2riorob
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

25 Jahre nach seiner berühmten Rede auf dem Budapester Heldenplatz hat Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán die Bedeutung des Jahres 1989 für die Geschichte Ungarns bekräftigt und den Sturz des kommunistischen Systems in Ungarn als "Revolution der Herzen" beschrieben. "1989 war das Jahr der Wende, der Freiheit, der Revolution. Die Gefühle schwappten hoch, die Leute gingen auf die Straße, die Herzen öffneten sich", sagte Orbán in einem Interview mit "Bild". "Die Menschen verstanden: Sie mussten keine Angst mehr haben, frei zu reden und zu handeln, ihre Wünsche auszusprechen. Wir konnten das erste Mal denken und sagen was wir wollten, wie jeder andere normale Europäer. Aus dem `homo sowjetikus` wurde wieder ein normaler Mensch."

Die Umbettung des von Kommunisten hingerichteten Reformers Imre Nagy, die Orban am 16. Juni 1989 zum Anlass nahm, den Abzug sowjetischer Truppen aus Ungarn zu fordern, sei "das Signal für seine Familie und für ganz Ungarn" gewesen. "Wir können der Symbolfigur der Revolution 1956 gegen die sowjetischen Besatzer endlich unseren Respekt bekunden, wie es der Kultur des Landes entspricht. Nach Jahrzehnten der Diktatur kehrte normales Leben zurück. In diesem Sinne war es für uns nicht nur eine Revolution des Geistes, sondern auch eine Revolution der Herzen", sagte Orbán der Zeitung. Ihm persönlich habe die Ansprache damals "ein großartiges Gefühl der Erleichterung" verschafft, erklärte der Ministerpräsident: "Ich wollte einfach die Wahrheit sagen, es sprudelte regelrecht aus mir heraus." Die Reaktion der Sowjets habe er kaum gefürchtet, sagte Orbán: "In Polen und Ungarn waren schon so viele Menschen für die Freiheit auf den Straßen. Die Sowjets hätten Hunderttausende verhaften und internieren müssen, um das aufzuhalten. Wir waren bereit, unsere Freiheit notfalls bis zum letzten Atemzug zu verteidigen. Ein Zurück gab es für uns nicht." Zudem habe die Geschichte Ungarns nach dem Aufstand 1956 bewiesen, erklärte Orbán, dass Mut belohnt werde: "Unser Widerstand gegen die Sowjets war besonders radikal, deshalb machte uns Moskau die meisten Zugeständnisse. Wir bekamen unseren `Gulaschkommunismus`, weil wir sie einst mit der Waffe angegriffen hatten."

Orbán kritisiert langen Machteinfluss der Kommunisten in Ungarn

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat den jahrelangen Kampf der gestürzten kommunistischen Führer um den Machterhalt nach dem Fall der Mauer kritisiert. In einem Interview mit "Bild" erklärte Orbán, der Umgang der ungarischen Gesellschaft mit den gestürzten kommunistischen Führern nach der Wende sei ein "schmerzlicher Punkt" in der ungarischen Geschichte, weil der Kampf zwischen den Kommunisten und ihren Gegnern "nirgends so lange angehalten" habe wie in Ungarn. "Das dauerte 20 Jahre, weil viele Machtgeflechte aus kommunistischen Tagen überlebt hatten", sagte Orbán der Zeitung. "Wir wollten dagegen, dass Leistung und Wettbewerb entscheiden und nicht die Zugehörigkeit zu Seilschaften. Ich muss zugeben: Unsere Gegner hatten Talent, ihre Macht zu erhalten. Sie waren gute Kämpfer. Es hat mich 20 Jahre meines Lebens gekostet, sie endlich zu besiegen. Und 2011 für Ungarn, als letztem post-kommunistischen Staat in Europa, endlich eine neue Verfassung zu verabschieden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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