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Unternehmen beklagen Visavergabe in den USA

Archivmeldung vom 21.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Einreisesichtvermerke, UK (1993) und USA (1994)
Einreisesichtvermerke, UK (1993) und USA (1994)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die restriktive Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump macht es für Unternehmen zunehmend schwieriger, ausländische Fachkräfte zu rekrutieren. Die Einwanderungsbehörde USCIS blockiert immer häufiger Visumsanträge von IT-Unternehmen, die mithilfe des sogenannten H-1B-Programms ausländische Spezialisten ins Land holen wollen.

Das berichtet das Wirtschaftsmagazin 'Capital' in seiner jüngsten Ausgabe (6/2019, EVT 23. Mai). So wurden im vierten Quartal 2018 nur noch 75 Prozent aller Anträge positiv beschieden - ein historischer Tiefstand. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch 83 Prozent, zuvor lag die Annahmequote stets über 90 Prozent. Besonders hart trifft es Dienstleister, die für andere Unternehmen IT-Aufgaben übernehmen: Gerade einmal 60 Prozent der Anträge des französischen Spezialisten Capgemini wurden im Steuerjahr 2018 angenommen; die US-Firma Cognizant, mit 13 500 Anträgen wichtigster Nutzer des H-1B-Programms, kam auf 68 Prozent. Kaum betroffen sind hingegen Techkonzerne wie Apple, IBM oder Microsoft, deren Anträge zu fast 100 Prozent bewilligt werden.

Hintergrund der verschärften Vergabepraxis ist ein Erlass, der im April 2017 in Kraft trat. Unter dem Titel "Buy American, Hire American" wies das Weiße Haus Behörden wie die USCIS an, die "Interessen amerikanischer Arbeitnehmer" besser zu schützen. Schon während des Wahlkampfs hatte Trump IT-Dienstleister verdächtigt, sie brächten "Billiglohnarbeiter mit H-1B-Visa ins Land, um die Jobs von jungen, auf Colleges ausgebildeten Amerikanern zu übernehmen".

In der Branche verschärft der Politikwechsel den ohnehin bestehenden Fachkräftemangel. Viele Unternehmen wehren sich daher vor Gericht. Auch die US-Tochter der Darmstädter Software AG hat Klage gegen die USCIS und das Heimatschutzministerium eingereicht. Es geht dabei um den Fall einer aus Indien stammenden Softwareberaterin, für die die Firma 2018 eine Verlängerung eines H-1B-Visums beantragt hatte. Im Dezember lehnte die Behörde den Antrag ab - eine "unbegründete und willkürliche" Entscheidung, kritisiert die Software AG. Denn die Mitarbeiterin habe 2014 erstmals ein Visum bekommen - welches seither dreimal problemlos verlängert worden sei.

Sämtliche Unternehmen in den USA, die ausländische Arbeitnehmer rekrutieren wollen, "erleben ähnliche Fälle", heißt es von der Software AG gegenüber 'Capital'. "Unter der aktuellen Administration wurde das Verfahren immer strenger wird und die Zahl der Ablehnungen steigt."

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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