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SESAM-Daten durch die Hintertür?

Archivmeldung vom 04.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

An diversen Instituten und Seminaren der Universität Basel hängt derzeit ein Flugblatt der Fakultät für Psychologie aus. Dort werden Mütter dazu aufgerufen, Haare, Fingernägel und Speichelproben ihrer Babys einzuschicken.

Kommt jetzt, nachdem das definitive SESAM-Programm noch immer nicht publiziert wurde, eine Datensammlung durch die Hintertür?

Am Theologischen Seminar der Uni Basel wurde der Basler Appell gegen Gentechnologie fündig: Dort hängt seit einigen Tagen ein Aufruf an Mütter, die in den letzten vier Monaten ein Kind zur Welt gebracht haben oder dies bald tun werden. Sie sollen «ein paar wenige Haare, geschnittene Nägel von sich und dem Baby, und ­ wenn sie möchten ­ etwas Speichel des Babys sammeln sowie ein paar Fragebogen beantworten».

Nachdem das Mammutprojekt SESAM, das ebenfalls an der Universität Basel und auch von Psychologen durchgeführt wird, von der zuständigen Ethikkommission unter Auflagen bewilligt wurde, lässt diese Kampagne aufhorchen. SESAM wurde nämlich untersagt, bei Neugeborenen entnommenen Speichel beziehungsweise das darin enthaltene Erbgut zu untersuchen.

Dem Flugblatt ist zu entnehmen, dass man zwar keine genetischen Analysen durchführen wolle. Allerdings sollen verschiedene Stresshormone untersucht werden. Das Projekt trägt den naiven Titel «Erfahrungen in Mamas Bauch»; herausfinden will man angeblich, wie wichtig die Zeit vor der Geburt für die Entwicklung eines Menschen ist.

Das kommt einem bekannt vor: Bei SESAM finden sich ganz ähnliche Fragestellungen. Allerdings wurde von der SESAM-Projektleitung stets versichert, dass die Rekrutierung der schwangeren Frauen nur am Frauenspital Basel erfolgen solle. Was ist also von diesem neusten Projekt zu halten? Der Basler Appell gegen Gentechnologie fragt sich, was mit dem Flugblatt bezweckt wird. Handelt es sich bei «Erfahrungen in Mamas Bauch» um ein verkapptes SESAM-Teilprojekt? Oder werden auf diese Weise durch die Hintertür zusätzlich Daten gesammelt, die SESAM später zugeführt werden sollen? Interessant wäre auch zu wissen, ob die Fingernagel-Studie ethisch begutachtet wurde. Der Basler Appell gegen Gentechnologie jedenfalls wird versuchen, diesen Fragen nachzugehen - man darf gespannt sein.

Quelle: Pressemitteilung Basler Appell gegen Gentechnologie

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