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Auswärtiges Amt irritiert über Erdogan-Äußerungen

Archivmeldung vom 21.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Logo von Auswärtiges Amt
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Das Auswärtige Amt hat mit Verwunderung auf die jüngsten Äußerungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan über Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) reagiert. "Das spricht ja wohl für sich", hieß es laut eines Berichts der Zeitungen der Funke-Mediengruppe im engen Umfeld des Ministers.

Erdogan hatte Gabriel in einer scharfen persönlichen Attacke vor weiterer Kritik an der Türkei gewarnt. "Er kennt keine Grenzen", sagte Erdogan am Samstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. An die Adresse des deutschen Ministers fügte Erdogan hinzu: "Wer sind Sie, dass Sie mit dem Präsidenten der Türkei reden? Beachten Sie Ihre Grenzen!" Außerdem kritisierte der türkische Präsident, dass Gabriel versuche, "uns eine Lektion zu erteilen".

Wiederum an den Außenminister gerichtet fügte Erdogan hinzu: "Wie lange sind Sie eigentlich in der Politik? Wie alt sind Sie?" Mit seiner Kritik reagierte Erdogan darauf, dass sich Gabriel jede Einmischung des türkischen Präsidenten in den deutschen Wahlkampf verbeten hatte. Erdogan hatte türkischstämmige Wähler in Deutschland zuvor aufgefordert, bei der Bundestagswahl im September nicht CDU, SPD oder Grüne zu wählen. "Sie sind alle Feinde der Türkei", sagte er.

SPD-Außenpolitiker Annen rügt Erdogans Kritik an Gabriel

Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Niels Annen, hat die verbalen Angriffe des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan auf Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) scharf zurückgewiesen.

"Es ist leider keine neue Taktik von Erdogan, Konflikte emotional zu führen und zu personalisieren", sagte der SPD-Politiker dem "Handelsblatt". Die Bundesregierung und der Außenminister setzten sich für eine starke und demokratische Türkei ein. "Wir müssen unvermindert ein Interesse an guten Beziehungen zur Türkei haben", sagte Annen.

Dazu gehöre es auch, in schwierigen Zeiten sprechfähig bleiben. "Aber niemand kann von uns erwarten zu schweigen, wenn Erdogan sein Land in eine Diktatur verwandelt und versucht, deutsche Staatsbürger für seine Politik zu instrumentalisieren."

SPD-Chef Schulz: "Erdogan ist nicht die Türkei"

SPD-Chef Martin Schulz hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einer deutlich härteren Tonlage gegenüber dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgefordert und die Kritik an Erdogan verschärft. "Je wilder Erdogan rhetorisch um sich schlägt, desto deutlicher müssen wir machen: Erdogan ist nicht die Türkei", sagte Schulz der "Rheinischen Post".

"Es ist gut, dass der Bundesaußenminister Klartext gegenüber Herrn Erdogan spricht", sagte Schulz. "Ähnlich klare Worte hätte ich mir auch von der Kanzlerin gewünscht", sagte der SPD-Kanzlerkandidat. "Wir stehen an der Seite all derer, die sich für eine liberale und demokratische Türkei einsetzen. Erdogans Willkür trifft Unschuldige und isoliert sein Land und schadet seinem Volk", so Schulz.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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