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attac: Freihandelsabkommen zwischen EU und Lateinamerika nicht ratifizieren

Archivmeldung vom 01.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Logo association pour une taxation des transactions financières pour l'aide aux citoyens (attac)
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Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation WEED und das globalisierungskritische Netzwerk Attac haben die Bundestagsabgeordneten aufgefordert, die Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Zentralamerika, Kolumbien und Peru nicht zu ratifizieren. Gemeinsam mit mehr als 130 Organisationen, Netzwerken und sozialen Bewegungen aus Lateinamerika und Europa haben sie eine entsprechende Erklärung verfasst, die sich an alle betroffenen Parlamentarier in Europa und Lateinamerika wendet.

"Die Verträge begünstigen allein die kommerziellen Interessen multinationaler Konzerne und schreiben die Rolle Zentralamerikas, Kolumbiens und Perus als Rohstoffexporteure fest", kritisierte Nicola Jaeger, Handelsexpertin bei WEED. Statt der geplanten Assoziationsabkommen, die politischen Dialog und Entwicklungszusammenarbeit umfassen, seien neoliberale Freihandelsabkommen abgeschlossen worden. Die Verträge enthielten zudem mehrere Mechanismen, die die Asymmetrien zwischen der EU auf der einen und Kolumbien, Peru und Zentralamerika auf der anderen Seite verstärken statt abbauen würden. Christoph Mayer vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis stellte fest: "Die Abkommen fördern ein ökonomisches Modell, das auf den unbegrenzten Verbrauch von Ressourcen setzt und verschärft soziale und ökologische Konflikte."

Um auf die negativen sozialen, ökologischen, menschenrechtlichen, arbeitsrechtlichen und wirtschaftlichen Folgen der Abkommen aufmerksam zu machen, reisen zurzeit mehrere Delegationen aus der kolumbianischen Zivilgesellschaft durch Europa. So betonte die kolumbianische Anwältin und Menschenrechtsverteidigerin Maria del Pilar Silva Garay während ihres Berlin-Aufenthalts: "Mit einem Land im Kriegszustand darf die EU kein Handelsabkommen abschließen - und Kolumbien führt einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung." Nohora Tovar, Vizepräsidentin der Metallgewerkschaft Fetramecol in Kolumbien, ergänzte: "Statt ihre Investitionen besser abzusichern, sollte die EU die kolumbianische Bevölkerung schützen."

Ob die Abkommen überhaupt einer demokratischen Kontrolle unterzogen werden, ist noch offen: Im April wird die Europäische Kommission verkünden, ob es sich um reine Handelsabkommen oder aber gemischte Abkommen handelt. Nur in letzterem Fall müssen die Abkommen von den Parlamenten aller Mitgliedsstaaten ratifiziert werden.

Quelle: Attac Deutschland

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