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Ifo-Chef Sinn: "Wir waren kurz vor der Kernschmelze"

Archivmeldung vom 14.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Präsident den Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hat das gestern vereinbarte Finanzsicherungspaket der Bundesregierung gelobt. In der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden" sagte er am Montagabend: "Man muss sagen: Das ist jetzt wirklich überzeugend gelaufen."

Es habe "überhaupt keine Alternative zu einem großen Rettungspaket" gegeben. Wenn man es hätte laufen lassen, wäre dies der Untergang gewesen, so Sinn weiter, "das heißt, wir wären alle arm". Wörtlich fügte der Ifo-Präsident hinzu: "Um das mal klar zu sehen: Wir sind wirklich kurz vor der Kernschmelze gewesen. Es gab keine Alternative." Das Rettungspaket sei gigantisch und "größer als ich das erwartet habe." Er glaube, dass das deutsche Bankensystem als Gewinner aus der aktuellen Finanzkrise hervorgehen werde. "Die deutschen Banken sind stark und möglicherweise nutzen sie die Chance, sich jetzt einzukaufen." Die Amerikaner müssten hingegen nun lernen, "dass man sparen und Vermögen bilden kann, nur indem man den Gürtel enger schnallt." Für die amerikanische Wirtschaft bedeute dies einen "außerordentlich schwierigen über bestimmt zehn Jahre währenden Anpassungsprozess."

Der Grünen-Politiker Sven Giegold stellte in der PHOENIX-Sendung in Frage, dass mit dem Rettungspaket die Probleme an den Finanzmärkten gelöst werden können: "Ich sehe noch nicht, dass die Sache sicher geregelt ist." Es bestehe weiter die Gefahr, dass ein Teil dieses Geldes verlustig werde. Weiter sagte Giegold: "Frau Merkel hat ja ein großes Wort in den Mund genommen: eine neue Finanzmarktverfassung. Und wenn man bereit ist, so viel Geld zu riskieren, dann muss man jetzt auch ernst machen, was die Regulierungsmaßnahmen angeht." Es sei gut, dass dieses Rettungspaket beschlossen wurde, so Giegold weiter. Gleichzeitig sei dies aber nur die erste Hilfe für die Banken. "Die eigentliche Operation am Finanzsystem hat noch gar nicht begonnen. Die großen Probleme, die uns dahin geführt haben, sind noch gar nicht gelöst", so der Grünen-Politiker.

Quelle: PHOENIX

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