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Ratingexperten René Hermann:"Die Folgen für Deutschland wären dramatisch"

Archivmeldung vom 07.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

René Hermann, Chefanalyst der Schweizer Ratingagentur Independent Credit View, sieht im Zuge der Euro-Rettung schwere Belastungen auf Deutschland zukommen. Hermann sagte im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online': "Wenn die Garantieverpflichtungen des Euro-Rettungsschirms in voller Höhe fällig würden, stiege der deutsche Schuldenstand drastisch an." Gemessen an der Wirtschaftsleistung würde die Schuldenlast auf mehr als 90 Prozent klettern, so der Ratingexperte.

Die Folgen für Deutschland wären seiner Einschätzung nach dramatisch: Das Land würde dann seine Topnote "AAA" bei den großen Ratingagenturen wie Moody's und Standard & Poor's (S&P) riskieren. S&P hatte unlängst einen negativen Ausblick für Bundesanleihen vergeben, es könnte darum zu einer Herabstufung kommen. Auch für sein Haus kann sich Hermann ein solches Vorgehen vorstellen: "In Europa verdienen unserer Meinung nach derzeit nur Bundesanleihen die Bestnote. 2012 ist aber eine Herabstufung unsererseits möglich, sollten die Lasten aus der Euro-Rettung überhand nehmen."

Der Chefanalyst zeigte sich zudem überzeugt davon, dass außer Griechenland auch andere Euro-Staaten Umschuldungen vornehmen müssten: "Auch mit Blick auf Portugal halten wir einen Schuldenschnitt für unumgänglich, Spanien ist ebenfalls ein absoluter Wackelkandidat." Laut Berechnungen von Independent Credit View müsste beispielsweise Spanien ein Budgetplus von mehr als fünf Prozent pro Jahr erzielen, um bis zum Jahr 2025 zumindest das Schuldenniveau vor der Krise wieder zu erreichen. Griechenland würde fast sieben Prozent pro Jahr benötigen, Italien fast drei Prozent. Dies seien ernüchternde Zahlen, sagte Hermann. Das Schuldenthema werde Europa noch mindestens zehn Jahre beschäftigen.

Quelle: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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