Waldbrände in Spanien: Regierung erinnert an Rechte von Touristen

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Angesichts der Folgen des Klimawandels in der Mittelmeerregion hat die Bundesregierung auf die Verbraucherrechte bei Pauschalreisen hingewiesen. "Vor Reisebeginn können Reisende jederzeit vom Pauschalreisevertrag zurücktreten", schreibt das Bundeswirtschaftsministerium in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, über die die "Rheinische Post" in ihrer Donnerstagausgabe berichtet.
"In diesem Fall verliert der Reiseveranstalter den Anspruch auf Zahlung
des vereinbarten Reisepreises, jedoch kann er grundsätzlich eine
angemessene Entschädigung verlangen. Letzteres gilt jedoch dann nicht,
wenn der Rücktritt auf unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände am
Bestimmungsort der Reise oder in dessen unmittelbarer Nähe
zurückzuführen ist, welche die Durchführung der Pauschalreise oder die
Beförderung erheblich beeinträchtigen", so das Ministerium.
"Sollte
der Reisepreis bereits ganz oder anteilig bezahlt worden sein, ist der
Reiseveranstalter zur unverzüglichen Rückerstattung der geleisteten
Zahlungen, spätestens binnen 14 Tagen, verpflichtet." Das Gleiche gelte
dann, wenn der Reiseveranstalter vom Pauschalreisevertrag zurücktrete,
weil er aufgrund unvermeidbarer, außergewöhnlicher Umstände an der
Erfüllung des Vertrages gehindert sei, heißt es weiter.
Zuletzt
hatte der Klimawandel in der Mittelmeerregierion zu 40 Grad Hitze,
Waldbränden, Dürre, Trinkwassermangel und gefährlichen Blaualgen
geführt. In seiner Antwort verweist das Ministerium auf
Informationsmöglichkeiten für Reisende etwa beim Robert-Koch-Institut
oder die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes. Ob in der neuen
Tourismusstrategie, die gerade erarbeitet werde, besondere Empfehlungen
für Reisende angesichts des Klimawandels stehen werden, ließ das
Ministerium offen. Es verwies darauf, dass die nationale
Klimaanpassungsstrategie auch auf den Tourismus anwendbar sei.
"Die
Bundesregierung lässt Reisende und die Tourismusbranche angesichts der
Folgen des Klimawandels einmal mehr im Stich. Die Antworten auf die
Kleine Anfrage machen deutlich, dass die Probleme mehr oder weniger
ignoriert werden", kritisierte Grünen-Politiker Stefan Schmidt. Dies
gelte für die zunehmenden wirtschaftlichen Risiken der Reisebranche und
wachsende Gesundheitsrisiken für Reisende.
Quelle: dts Nachrichtenagentur