Zentralrat der Juden erbost über Wadephul-Aussagen zu Israel

Bild: Thomas Lohnes - Zentralrat der Juden in Deutschland
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, kritisiert Außenminister Johann Wadephul (CDU) für die Formulierung einer "Zwangssolidarität" mit Israel. Das sei ein Begriff, den er "milde gesagt sehr problematisch und unglücklich finde, denn das erinnert mich an das linksextreme Schlagwort der 'German guilt'", sagte Schuster der "Welt".
"Bei aller Kritik an der israelischen Kriegsführung in der aktuellen
Situation darf die Regierungsrhetorik niemals dazu führen, dass
israelbezogener Antisemitismus normalisiert wird und sich die
Israelhasser in Deutschland die Hände reiben", so der
Zentralrats-Präsident.
Zur von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU)
neu angefachten Israel-Debatte sagte Schuster: "Ich mahne zu Vorsicht
in der Debatte." Man erlebe insgesamt eine "Verschiebung in der
Rhetorik", die bei den Juden in Deutschland "große Unsicherheit"
hervorrufe, behauptete er.
"Wir müssen immer bedenken, was den
Krieg in Gaza ausgelöst hat, dass solange es die Hamas gibt, die
Existenz Israels bedroht ist und dass es immer noch, seit 600 Tagen,
Geiseln in Gaza gibt. Dass das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza - auch
vom Bundeskanzler - thematisiert wird, halte ich aber für angemessen",
so Schuster.
Quelle: dts Nachrichtenagentur