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Tsakalotos: Griechenland braucht eine Lösung in der Eurozone

Archivmeldung vom 30.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Um doch noch für sein Land einen Ausweg aus der Euro-Krise zu finden, hofft der griechische Verhandlungsführer Euclid Tsakalotos (SYRIZA) auf eine schnelle Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dies sagte Tsakalotos im Interview mit dem ZDF-Magazin "Frontal 21" (Sendung am Dienstag, 30. Juni 2015, 21.00 Uhr): "Kanzlerin Merkel ist ohne Zweifel die mächtigste Regierungschefin in Europa. Und es wäre in ihren Augen ein Scheitern Europas, keine Lösung für die griechische Krise zu finden."

Tsakalotos, zugleich Vize-Außenminister, leitet die Gespräche der Griechen mit den internationalen Geldgebern in Brüssel. Er betonte im Interview, dass man selbst nach einer Lösung für Griechenland suche, bei der die Eurozone erhalten bleibe. Doch das bisher von den Gläubigern angestrebte Ergebnis lasse Griechenland keinen wirtschaftlichen Spielraum, sei nur auf Fünf-Jahres-Sparprogramme und Hoffnungslosigkeit ausgerichtet, ohne das Schuldenproblem zu lösen. Das sei weder gut für Griechenland noch für Europa.

Kern des Problems sei es aus seiner Sicht, dass die Verhandlungspartner, die Institutionen, untereinander zerstritten seien. "Der IWF besteht auf Reformen, weil er neoliberal ausgerichtet ist und für einen deregulierten Arbeitsmarkt sowie liberalisierte Warenmärkte eintritt. Gleichzeitig sieht er schon die Notwendigkeit einer Schuldenrestrukturierung. Auf europäischer Seite gibt es Vertreter, die für ein viel milderes Reformpaket sind und unserer Position viel näher stehen, aber die Schuldenfrage nicht angehen wollen", erklärte Tsakalotos.

Im Ergebnis habe man das Schlimmste von beiden Seiten bekommen: keine Bewegung in der Schuldenfrage, dafür aber ein sehr hartes Reformprogramm. "Für uns war es sehr enttäuschend, dass die Vorschläge der Institutionen in allen Punkten - mit Ausnahme der Primärüberschüsse - ihrer ursprünglichen Position entsprachen. Da hat sich zwischen Januar und Ende Juni so gut wie nichts geändert", kritisierte Tsakalotos gegenüber "Frontal 21".

Zudem seien bei den Verhandlungen zwei Grundsätze zu beachten gewesen: zum einen das griechische Mandat, also der demokratische Prozess in Griechenland, zum anderen die Einhaltung der europäischen Regeln sowie die Mandate der anderen 18 Mitglieder der Eurozone. "Wir haben sehr, sehr hart daran gearbeitet, um einen Kompromiss zu finden, um diese beiden Prinzipien in Einklang zu bringen, um eine Lösung im Sinne aller zu finden", betonte Tsakalotos.

Quelle: ZDF (ots)

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