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Französische Gewerkschaft CFDT kritisiert Macrons Rentenreform

Archivmeldung vom 07.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Laurent Berger, Chef von Frankreichs größter Gewerkschaft CFDT, ist von Präsident Emmanuel Macron enttäuscht. "Herr Macron ist nicht gewählt worden, um das Renteneintrittsalter zu erhöhen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

"Wir haben es ihm zigmal gesagt, ich habe ihn in einem persönlichen Gespräch gewarnt, dass genau das passieren wird, was wir jetzt erleben", erklärte Berger mit Blick auf die Massenproteste gegen die geplante Rentenreform. Der CFDT-Chef sieht Frankreich nicht weit davon entfernt, zur extremen Rechten abzudriften. "Wenn Menschen der Meinung sind, dass sie nicht respektiert und beachtet werden, dann halten sie es irgendwann für legitim, gewisse Grenzen zu überschreiten und Gewalt anzuwenden", sagte Berger weiter.

Er bedauerte, als Gewerkschaftsvertreter auch knapp zwei Monate nach Vorstellung des Rentenreformprojekts kein einziges Mal von der Premierministerin oder dem Präsidenten empfangen worden zu sein. "Das ist schon eine verrückte Sache, wenn man so darüber nachdenkt", sagte Berger. Vertrauen in die Regierung habe er keines. "Wir sind es gewohnt, mit unterschiedlichen Parteien und Leuten zusammenzuarbeiten, von denen wir wissen, was sie denken", sagte er.

"Beim Präsidenten ist das nicht so. Ihm fehlt das Rückgrat. In der Demokratie ist es kein Problem, dass man nicht immer einer Meinung ist. Aber das hat nichts zu tun mit der französischen Arroganz, die der Präsident entwickelt hat." Dabei habe sich Macron vergangenes Jahr, als Berger zur Wiederwahl Macrons aufgerufen und vor Marine Le Pen gewarnt hatte, noch persönlich bei ihm bedankt. Der CFDT-Chef bekräftigte seine Kritik an der geplanten Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre, da dies Geringverdiener besonders stark betreffen werde. Es gebe "intelligentere Maßnahmen" und man müsse an der Beitragsdauer drehen. Zudem habe man vorgeschlagen, aus den rund 40 Rentensystemen drei zu machen. Die Regierung aber habe sich anders entschieden und sei der Meinung gewesen, die Stimmung erfolgreich drehen zu können. "Jetzt haben wir die größte soziale, gesellschaftliche und gewerkschaftliche Mobilisierung seit den 70er Jahren", sagte Berger.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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