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Neue Verdachtsmomente gegen Juncker in Geheimdienstaffäre

Archivmeldung vom 07.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jean-Claude Juncker Bild: Martin Möller
Jean-Claude Juncker Bild: Martin Möller

Auf den ehemaligen luxemburgischen Premierminister und heutigen Spitzenkandidaten der Konservativen bei der Europawahl, Jean-Claude Juncker, kommen im Zusammenhang mit einer Geheimdienstaffäre in Luxemburg neue Fragen zu. Wie das Hamburger Magazin stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, ist seine Rolle im Zusammenhang mit angeblichen Konten eines ehemaligen afrikanischen Staatschefs bei der Bayerischen Landesbank in Luxemburg bis heute ungeklärt.

Dem stern liegen Unterlagen vor, denen zufolge der ehemalige Staatschef von Kongo-Brazzaville, Pascal Lissouba, auf Konten der BayernLB in Luxemburg zeitweise um die 155 Millionen US-Dollar angelegt haben soll. Über diese Dokumente verfügte auch der luxemburgische Geheimdienst.

Juncker wurde im Jahr 2006 von der Spitze seines Geheimdienstes über das angebliche Lissouba-Konto unterrichtet, informierte seinerseits aber nicht die Justiz. Dafür hatte ihn im vergangenen Jahr bereits ein Untersuchungsausschuss des Luxemburger Parlaments kritisiert.

Die BayernLB hatte bisher nie öffentlich Stellung zu Berichten über das Lissouba-Konto genommen. Inoffiziell wird in München beteuert, die Konten habe es nie gegeben. Doch eine ganze Reihe von Dokumenten, die dem stern vorliegen, scheinen den Verdacht zu erhärten, darunter eine von Lissouba selbst unterzeichnete und notariell beglaubigte Vollmacht vom 2. Juli 2001. Darin ermächtigte der Kongolese einen belgischen Geschäftsmann, "alle notwendigen Maßnahmen" zu treffen, um für ihn seine Konten bei der BayernLB zu verwalten. In einem weiteren Papier ist die Rede davon, wie man - gegen 15 Millionen Euro Provision - "mindestens 140 Millionen US-Dollar" von den BayernLB-Konten zur Arab Tunisian Bank schaffen könne.

Die Unterlagen zu dem Konto, über die Juncker 2006 informiert wurde, stammten ursprünglich aus dem Fundus des ehemaligen luxemburgischen Rechnungshofpräsidenten Gérard Reuter. Er erhob im vergangenen Jahr in einer dem stern vorliegenden eidesstattlichen Erklärung weitere Vorwürfe: Bereits "im Lauf der 90er Jahre" habe er etwas über ein Lissouba-Konto bei der Bayerischen Landesbank gehört. Damals sei die Luxemburger Regierung sogar von "französischen wie deutschen Amtskollegen" um Unterstützung für den Kongolesen gebeten worden.

Juncker selbst ließ Fragen des stern zu dem Konto und seiner Rolle in der Sache unbeantwortet.

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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