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Bericht misst Kosten des Konflikts im Nahen Osten

Archivmeldung vom 27.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Opportunitätskosten der Konflikte im Nahen Osten belaufen sich seit 1991 auf 12 Billionen Dollar. Dies geht aus einem neuen Forschungsbericht über die Kosten des Konflikts im Nahen Osten der 'Strategic Foresight Group' hervor, einer führenden asiatischen Expertenkommission.

Erstmalig in 60 Jahren präsentiert der Bericht eine umfassende Bewertung der Kosten verschiedener Konflikte im Nahen Osten anhand von 97 unterschiedlichen Parametern: von den sozialen, psychologischen und wirtschaftlichen Kosten bis hin zu den Umweltkosten. Um Ausgangsinformationen für den Bericht zu gewinnen, bezog die Strategic Foresight Group, unterstützt von den Regierungen der Schweiz und Norwegens, der türkischen AK-Partei sowie der Qatar Foundation, über 50 führende Experten und Führer aus der Region mit ein.

Wenn der Konflikt im Nahen Osten im Jahre 1991 zu Zeiten des Friedensprozesses von Madrid gelöst worden wäre, würden fast alle Familien in der arabischen Welt sowie in Israel das doppelte Pro-Kopf-Einkommen wie heute geniessen. Das Bruttoinlandsprodukt des Iraks betrüge 300 Milliarden $ statt der für 2010 vorhergesagten 59 $.

Die Umweltkosten sind erschütternd. Während des ersten Golfkriegs wurden 10 Millionen Barrel Öl ins Meer und 45 Millionen Barrel in die Wüste Kuwaits gegossen. In einem künftigen Krieg entspräche dies, falls sich die Menge des vergossenen Öls auf 100 Millionen Barrel pro Tag verdoppeln sollte, der Öllieferung eines ganzen Tages für die gesamte Welt. Ausserdem könnte ein künftiger Konflikt im Nahen Osten mehr Kohlendioxid-Emissionen als die eines industrialisierten Landes wie das Vereinigte Königreich verursachen.

Das palästinensische Volk hat seit dem Jahre 2000 über 100 Millionen Arbeitsstunden durch das Warten an Kontrollpunkten zwischen Ramallah und Jerusalem verloren. Gegenwärtig befinden sich über 11.000 Palästinenser in israelischen Gefangenenlagern. Die Arbeitslosigkeit in Gaza hat durch die Aussetzung von 95 % der industriellen Tätigkeit über 50 % erreicht, und das schon vor dem israelischen Angriff im Dezember 2008.

Auch die humanitären und psychologischen Kosten Israels sind beträchtlich: Seit dem Jahr 2000 fanden über 34.000 Raketenangriffe auf das Land statt. In Angriffen auf Cafés, Schulen und Busse haben im gleichen Zeitraum fast 1.000 israelische Bürger und 123 Minderjährige ihr Leben verloren. Über 90 % der Israelis leben in Angst.

Dem Bericht zufolge würde ein umfassendes Friedensabkommen etliche Projekte ermöglichen. Dazu zählen Gasverträge, Eisenbahnlinien und der viel diskutierte Kanal zwischen dem Roten und dem Toten Meer. Alle Länder in der Region würden ausserdem durch einen Frieden von wirtschaftlichen Vorteilen profitieren. Diese betrügen jährlich pro israelischem Haushalt 4429 $, pro ägyptischem Haushalt 500 $ und pro jordanischer Familie 1250 $.

Der Bericht der Strategic Foresight Group beinhaltet keine Lösungen, um Frieden zu schaffen, sondern beschreibt in vier Szenarien die möglichen Folgen verschiedener politischer Optionen. Er wird in einem grafischen Format präsentiert und ist eine benutzerfreundliche Ressource für alle, die sich für die Zukunft des Nahen Ostens interessieren.

Quelle: Strategic Foresight Group

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