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EZB-Präsidentin sieht kaum Gefahren für zusätzliche Preisschübe

Archivmeldung vom 11.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Augen zuhalten: Kinder sehen Horrorfilm-Trailer.
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Bild: redsheep, pixelio.de)

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hält die Gefahr eines zusätzlichen Preisschubs durch die Energiewende oder die anstehenden Tarifrunden für gering. "Die ganze Debatte über Greenflation halte ich für übertrieben", sagte Lagarde dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Christine Lagarde  (2018)
Christine Lagarde (2018)

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Die aktuellen Auswirkungen der Dekarbonisierung auf die Preise sind minimal, und zwar egal, ob wir über Emissionshandel oder Sondersteuern reden", fügte sie hinzu. Das gilt nach ihren Worten auch für die immer teurer werdende Rohstoffe der Energiewende wie Silizium, Nickel oder Kupfer.

"Die Auswirkung dieser speziellen Rohstoffpreise auf die allgemeine Preisentwicklung ist klein, jedenfalls zur Zeit", argumentierte sie. Auch durch die anstehenden Tarifrunden erwartet Lagarde keinen weiteren Inflationsschub. "Zunächst einmal halte ich es für verständlich und legitim, wenn Gewerkschaftsführer in dieser Situation höhere Lohnforderungen stellen, um die Kaufkraft der Arbeitnehmer zu erhalten", sagte sie. Dass Lohnabschlüsse den Inflationsprozess beschleunigten, sehe sie "im Moment aber überhaupt nicht". Lagarde weiter: "In den meisten Euro-Ländern, auch in Deutschland, sind die Lohnforderungen ausgesprochen moderat." Bei den Energiepreisen erwartet die Französin eine Stabilisierung auf h ohem Niveau. Die hohen Kosten für Öl und Gas seien zwar kein vorübergehendes Phänomen, hob sie hervor. "Das Preisniveau ist aber jetzt schon sehr hoch. Der Ölpreis ist von unter 20 Euro im April 2020 auf 90 Euro pro Fass gestiegen, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er in der gleichen Dynamik weitersteigt. Die Inflation wird sich allein schon deshalb verlangsamen."

Die EZB beobachte die Auswirkungen der hohen Energiepreise auf die allgemeine Teuerung sehr genau, so Lagarde. "Wir werden uns das im März sehr genau ansehen und bei allen weiteren Treffen in den nächsten Monaten. Falls nötig, werden wir handeln. Aber das geht nur Schritt für Schritt." Zu möglichen Zinserhöhungen sagte die EZB-Präsidentin: "Wenn wir jetzt überstürzt handeln, könnte die Erholung unserer Volkswirtschaften deutlich schlechter ausfallen und Arbeitsplätze wären gefährdet. Damit wäre niemandem geholfen." Man müsse behutsam vorgehen. "Wir sind noch nicht am Ziel, die Inflationsrate auch auf mittlere Sicht un d dauerhaft bei unserem Ziel von 2 Prozent zu stabilisieren. Aber wir machen Fortschritte und kommen dem näher. Das würde uns erlauben, einige unserer Interventionen zurücknehmen", sagte sie. Den Weg zu einer Normalisierung der Zinspolitik verglich Lagarde mit dem Abbiegevorgang beim Autofahren. "Niemand macht das im fünften Gang in voller Fahrt, sondern man geht vom Gas und schaltet schrittweise zurück. Genau das tun wir gerade. Und sobald das Tempo richtig ist und die Situation es zulässt, nehmen wir die Kurve."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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