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Russland: Gesundheitsministerium will Verkauf von Abtreibungspillen einschränken

Archivmeldung vom 18.07.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild) Bild: Gettyimages.ru / Alla Aramyan
(Symbolbild) Bild: Gettyimages.ru / Alla Aramyan

Die russischen Behörden haben vor, Frauen den Zugang zu Abtreibungsmedikamenten zu erschweren. Nun äußerte sich auch der Gesundheitsminister dazu. Die Diskussion rund um verschärfte gesetzliche Regelungen für Schwangerschaftsabbrüche ist in Russland nicht neu. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Der Verkauf von Medikamenten für den Schwangerschaftsabbruch sollte in Russland eingeschränkt werden, erklärte Gesundheitsminister Michail Muraschko am Montag nach einer Sitzung der Fraktion Einiges Russland. Demnach wurden bei dem Treffen unter anderem demografische Fragen erörtert. Ihm zufolge sollen "Medikamente, die für den medizinischen Schwangerschaftsabbruch eingesetzt werden, in medizinischen und pharmazeutischen Organisationen streng kontrolliert werden". "Wir glauben, dass dieser Prozess in diesem Jahr abgeschlossen werden sollte", so Muraschko.

Abtreibungspillen werden in den ersten Schwangerschaftswochen eingesetzt. Die Medikamente führen zu einer Abstoßung der befruchteten Eizelle und lösen eine Fehlgeburt aus. Sie werden in Apotheken rezeptpflichtig verkauft.

Die Debatte, das Recht der Frauen auf Abtreibung einzuschränken, ist in Russland nicht neu. So waren unter anderem Stimmen laut geworden, Abtreibungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung zu streichen. Fjodor Lukjanow, der Vorsitzende der kirchlichen Kommission für Familienangelegenheiten, Mutterschutz und Kindeswohl, hatte Anfang des Jahres vorgeschlagen, eine Norm einzuführen, nach der verheiratete Frauen für einen geplanten Schwangerschaftsabbruch ohne medizinische Indikation die Zustimmung ihres Ehepartners benötigen. Den Staat hatte er aufgefordert, Abtreibung als ein "negatives, unsoziales und menschenfeindliches Phänomen" zu betrachten. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa hatte nahegelegt, Abtreibungen für Jugendliche von 15 und 18 Jahren ohne die Zustimmung ihrer Eltern zu verbieten.

Viele Frauen beklagen, dass es aufgrund dieser Rhetorik nun schwieriger sei, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen. Manchmal würden sie dazu gezwungen, Gespräche mit Psychologen und Priestern zu führen. In Russland dürfen Frauen auf eigenen Wunsch vor der zwölften Schwangerschaftswoche abtreiben, aus medizinischen Gründen in jedem Stadium der Schwangerschaft.

Laut einem Bericht des Gesundheitsministerium waren in Russland im Jahr 2022 insgesamt fast 400.000 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt worden, um vier Prozent weniger als im Vorjahr, schreibt die Nachrichtenagentur RIA Nowosti 2021. Die medikamentöse Abtreibung hatten rund 180.000 Schwangere gewählt.

Im Februar war der Staatsduma außerdem ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, der die Propaganda von Child Free, also der Ideologie der gewollten Kinderlosigkeit, unter Minderjährigen verbieten soll. In einer Erläuterung hatten die Abgeordneten festgestellt, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen "die Propaganda bewusster Kinderlosigkeit zum Abbau sozialer Institutionen und zur Aushöhlung traditioneller Werte führt". Die Initiative war abgelehnt worden."

Quelle: RT DE

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