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ZdK-Präsident fordert "Fatwa gegen Mörder des IS"

Archivmeldung vom 07.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Thomas Sternberg
Thomas Sternberg

Foto: Steffen Prößdorf
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mit Blick auf islamistischen Terrorismus hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, zu einem Schulterschluss mit den muslimischen Gemeinden aufgerufen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Sternberg, das ZdK wolle sich "gemeinsam mit Muslimen gegen die Pervertierung des Islam als Begründung für Terror und Mord einsetzen".

Was unter dem Titel "Islamischer Staat" ablaufe, sei "nicht der Islam", erklärte Sternberg. Allerdings nutzten die Terroristen Versatzstücke islamischer Strömungen. Daher sei es "nicht erstaunlich, wenn Menschen, die nicht differenzieren können, diese Propaganda für einen Bestandteil dieser Religion halten", so der ZdK-Präsident. "Ich habe Angst davor, dass vorgeblich im Namen Allahs Mord, Totschlag und Kriege in der Welt angezettelt werden."

Muslimische Gemeinden in Deutschland haben nach Sternbergs Ansicht bereits einige Aufklärungsarbeit geleistet. International wünscht er sich dagegen mehr Engagement. Wenn es eine Fatwa gegen den Schriftsteller Salman Rushdie gebe, "dann könnte es auch eine Fatwa gegen die Mörder des IS geben", sagte Sternberg. In einer Fatwa erklären islamische Gelehrte, ob ein Verhalten glaubensgemäß ist oder nicht.

Angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten geht der ZdK-Sprecher von einer "Veränderung des Islam" aus. "In Deutschland nehmen wir derzeit viele arabische Muslime auf", sagte Sternberg, der CDU-Abgeordneter im NRW-Landtag ist. Daher werde die zahlenmäßige Dominanz der türkischstämmigen Muslime zurückgehen, die sich häufig in der sunnitisch-hanafitischen Auslegung des Islam heimisch fühlen. Mit Blick auf bildungspolitische Auseinandersetzungen um Glaubensfragen sprach sich Sternberg für eine Etablierung des islamischen Religionsunterrichts an den Schulen aus. So könnte man dem Missbrauch der Religion das Wasser abgraben. "Wenn der Islamunterricht montags in der Früh auf dem Stundenplan stünde, man ihn damit gewissermaßen aus der dunklen Ecke holt, verlöre er im kriminellen Milieu an Anziehungskraft." Es sei anderseits ein Fehler, davon auszugehen, dass sich die meisten muslimischen Gemeinden von gewaltbereiten Salafisten unterwandern ließen.

Sternberg trat außerdem für einen höheren Stellenwert der Frauen im ZdK ein. "Im Grunde müssen wir da nichts beweisen, gleichwohl brauchen wir mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen", sagte er. Dazu zähle die Anerkennung der Seelsorgerinnen-Tätigkeit. "Wir sollten allerdings nicht so tun, als sei in der Angelegenheit gesellschaftlich bereits alles gelöst."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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