EU-Wettbewerbskommissarin will Fusionskontrollrecht reformieren
Archivmeldung vom 19.05.2025
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EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera will die Schaffung großer europäischer Unternehmen ("Champions") durch Reformen des europäischen Fusionskontrollrechts erleichtern. "Wir brauchen wettbewerbsfähige Unternehmen auf dem globalen Markt", sagte Ribera der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Die EU-Kommission wolle in der Fusionskontrolle neue Kriterien mit dem
Ziel prüfen, ein Fusionsvorhaben erheblich schneller genehmigen zu
können als bisher. "Wir werden aber strikt darauf achten, dass wir bei
diesen Entscheidungen immer dem Rechtsstaatsprinzip folgen", sagte die
Kommissarin. "Investoren brauchen Rechtssicherheit, und die muss die EU
ihnen garantieren."
Modernisiert werden müsse das
EU-Wettbewerbsrecht auch aus anderen Gründen, etwa um den Übergang zu
einer klimagerechten Produktion sicherzustellen. "Unsere Industrie muss
möglichst schnell sauber produzieren und saubere Produkte herstellen.
Wenn wir das dem Markt überlassen, kann es zu lange dauern. Wir müssen
überdies dafür sorgen, dass unsere Industrie schnell genug wächst, damit
die Transformation möglich wird. Das kann für die Fusionskontrolle,
aber auch für die Missbrauchsaufsicht Anpassungen erfordern."
Ribera
wies Forderungen zurück, die EU solle ihr Digitalgesetz, den DMA,
weniger scharf anwenden, um US-Präsident Donald Trump nicht zu
provozieren. "Dieses neue Gesetz ist der beste Weg, um einen gut
funktionierenden Digitalmarkt zu sichern, unabhängig von einzelnen
Unternehmen. Und Druck von außen beeindruckt uns nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur