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Pakistan: Flutkatastrophe verschärft Bildungsnotstand

Archivmeldung vom 04.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Flagge von Pakistan
Flagge von Pakistan

"Die Flutkatastrophe wird auch Pakistans Bildungsnotstand drastisch verschärfen", warnt Waqar Haider vom pakistanischen Kindernothilfe-Partner ARO (Aid for Refugees and Orphans). In den überschwemmten Gebieten seien die meisten Schulen zerstört oder zu Flüchtlingslagern umfunktioniert. "Die Ferien sind hier am 13. August vorbei, doch die Kinder werden noch lange Zeit ohne Unterricht bleiben."

Fatal für Pakistan: Bereits vor der Flut rechnete man mit 3,7 Millionen Kindern, die bis 2015 ohne Bildung aufwachsen. Haider: "Ohne nachhaltigen Wiederaufbau werden es wohl noch mehr werden." 1.400 Menschen wurden bislang durch die Flut getötet, über drei Millionen sind insgesamt betroffen, und ein Ende des Monsunregens ist noch nicht absehbar. Die Kindernothilfe hat ihre Soforthilfe indes von 30.000 auf 50.000 Euro erhöht.

"Langfristig könnte die Flut dem Land und der Bevölkerung mehr schaden als das Erdbeben von 2005", so Haider. Denn vielerorts sind die Felder und somit die Nahrungsgrundlagen zerstört. Auch die Seuchengefahr sei enorm hoch. "Viele Kinder sind bereits von Krankheiten gezeichnet. Zudem stinkt das verseuchte Wasser so sehr, dass man kaum atmen kann", berichtet Haider, der momentan in drei stark betroffenen Provinzen rund um Peschawar die Lage eruiert und die Flutopfer mit Unterstützung der Kindernothilfe versorgt. In einem ersten Schritt werden unter anderem sauberes Trinkwasser, Nahrung und Hygienekits verteilt. "Das Land ist dringend auf internationale Hilfe angewiesen", so Haider, "bislang erreichen die Hilfsmaßnahmen der pakistanischen Regierung nur rund zwei Prozent der betroffenen Menschen."

"Für Pakistans Zukunft ist ein nachhaltiger Wiederaufbau wichtig", sagt Haider. Die Schulen müssten so schnell wie möglich wieder funktionsfähig gemacht, komplett zerstörte neu aufgebaut werden. "Wenn unsere Kinder nicht lernen können, verschärfen sich viele Probleme im Land noch weiter", befürchtet Haider. Die Kindernothilfe wird ihr Engagement aufgrund der Flut ausweiten. Bislang fördert das Hilfswerk in Pakistan 1700 Kinder in 19 Projekten, darunter ein Straßenkinderprojekt in Peschawar.

Quelle: Kindernothilfe

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