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Südkoreanisches Kriegsschiff nach Zwischenfall gesunken

Archivmeldung vom 27.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: premiumpresse
Bild: premiumpresse

Nach einem noch ungeklärten Zwischenfall nahe der umstrittenen innerkoreanischen Seegrenze ist ein südkoreanisches Kriegsschiff mit 104 Menschen an Bord gesunken. Die Korvette "Cheonan" ging nahe der Insel Baengnyeong im Gelben Meer unter. Ein Armeesprecher sagte, 58 der Insassen seien gerettet worden, über das Schicksal der übrigen Besatzungsmitglieder konnte er zunächst keine Angaben machen. Die Regierung in Seoul berief eine Krisensitzung ein.

Nach Angaben des südkoreanischen Präsidialamtes war unklar, ob das Schiff nach einem Scharmützel mit der nordkoreanischen Marine sank. Regierungsvertreter sagten der Agentur Yonhap, am Heck der "Cheonan" habe es kurz vorher eine Explosion gegeben. Yonhap berichtete unter Berufung auf Marinevertreter, mehrere Leichen seien geborgen worden. Etwa 40 Seeleute wurden demnach vermisst. Sechs Marineschiffe und die Küstenwache waren an der Rettungsaktion beteiligt.

Eine Sprecherin des südkoreanischen Präsidialamtes sagte, der Zwischenfall müsse aufgeklärt werden, Priorität habe zunächst die Rettung der Schiffbrüchigen. Für Samstag war ein weiteres Krisentreffen der Regierung geplant. Yonhap zufolge werden drei verschiedene Ursachen geprüft: ein Angriff eines nordkoreanischen Torpedobootes, eine nordkoreanische Mine oder eine Explosion von Munition an Bord der Korvette.

Nach Angaben des südkoreanischen Generalstabes gab es zum Zeitpunkt des Zwischenfalls keine ungewöhnlichen militärischen Bewegungen auf der nordkoreanischen Seite der Seegrenze.

Die Grenze im Gelben Meer war nach Ende des Korea-Kriegs 1953 von US-geführten UN-Truppen einseitig beschlossen worden. Nordkorea erkennt sie bis heute nicht an. In dem Gebiet kommt es häufig zu Zwischenfällen. Die schwersten Konflikte gab es 1999 und 2002.

Quelle: premiumpresse

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