SPD-Außenpolitiker kritisieren Bau neuer israelischer Siedlungen
Archivmeldung vom 02.06.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Siemtje Möller, und der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis Ahmetovic, haben den angekündigten Bau neuer israelischer Siedlungen im besetzten Westjordanland scharf verurteilt.
"Die Ankündigung der israelischen Regierung, 22 neue Siedlungen im
Westjordanland zu errichten und staatlich anzuerkennen, stellt einen
klaren Verstoß gegen internationales Recht dar", sagten sie dem
"Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Wir fordern Premierminister Netanjahu
auf, diese Pläne zurückzunehmen und den völkerrechtswidrigen
Siedlungsbau umgehend zu stoppen."
Möller und Ahmetovic fügten
hinzu: "Unsere Freundschaft mit Israel und die besondere Verantwortung
Deutschlands aufgrund unserer Geschichte sind unbestritten. Gerade
deshalb sind wir verpflichtet, Unrecht klar zu benennen - auch wenn es
von einem engen Partner ausgeht." Die Anerkennung illegaler Siedlungen
sei nicht hinnehmbar, ebenso wenig wie die weiterhin dramatische
humanitäre Lage im Gazastreifen. Sie begrüßten daher die Ankündigung von
Außenminister Johann Wadephul (CDU), Waffenlieferungen an Israel zu
überprüfen.
Die beiden SPD-Politiker sagten ferner: "Deutschland
steht - wie Frankreich und viele andere Partner - zur politischen Vision
einer verhandelten Zwei-Staaten-Lösung. Der fortgesetzte Siedlungsbau
untergräbt diese Perspektive, schwächt die diplomatischen Bemühungen der
internationalen Gemeinschaft - und gefährdet damit die Chance auf einen
dauerhaften Frieden im Nahen Osten."
Der israelische
Finanzminister Bezalel Smotrich hatte die Entscheidung über den Bau der
Siedlungen in der vorigen Woche auf der Plattform X bestätigt. Sie sei
bei einer Sitzung von Israels Sicherheitskabinett getroffen worden,
berichteten mehrere örtliche Medien übereinstimmend. Bereits jetzt leben
in der Westbank knapp 500.000 Siedler.
Quelle: dts Nachrichtenagentur