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IPPNW fordert Verbot des Einsatzes von Phosphorbomben

Archivmeldung vom 26.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach einem heute veröffentlichten Bericht von Human Rights Watch hat die israelische Armee während des Gaza-Konflikts Weißen Phosphor eingesetzt und sich damit eines Kriegsverbrechens schuldig gemacht.

Auch der UN-Beauftragte für die palästinensischen Gebiete Richard Falk hatte der israelischen Regierung am Montag vorgeworfen, im dicht besiedelten Gazastreifen seien die militärischen Ziele nicht genügend unterscheidbar gewesen von der Zivilbevölkerung.

Die IPPNW fordert eine Ächtung des Einsatzes von Weißem Phosphor und hat die Bundesregierung bereits Anfang Februar aufgefordert, sich für ein Verbot dieser Waffen einzusetzen. Das Auswärtige Amt hat der IPPNW in einem Antwortschreiben vom 11. Februar 2009 zugesagt, noch nicht beigetretene Staaten zur Ratifizierung des Protokolls III der Konvention zum Verbot besonders inhumaner Waffen (Convention on Certain Conventional Weapons) ermuntern zu wollen. Nach Artikel 35 des ersten Zusatzprotokolls zu den Genfer Abkommen ist es verboten, Waffen, Geschosse und Material sowie Methoden der Kriegführung zu verwenden, die geeignet sind, überflüssige Verletzungen oder unnötige Leiden zu verursachen. Zwar verstößt der Einsatz von Weißem Phosphor bisher nicht generell gegen die Chemiewaffenkonvention. Die medizinischen Folgen sind aber so inhuman, dass die IPPNW sich für ein Verbot des Einsatzes von Weißem Phosphor in bewaffneten Konflikten ausspricht. Israel und die USA haben dieses Protokoll bisher nicht ratifiziert.

Der Einsatz von Phosphorgranaten verursacht schwere, schlecht heilende Brandwunden. Selbst kleinste Phosphorpartikel, die auf die Haut gelangen, erzeugen schmerzhafte Verbrennungen zweiten oder dritten Grades. Zum Teil sind die Verletzungen sehr tief, da sich die fettlöslichen Phosphorpartikel bis zum Knochen fressen können. Die IPPNW hat ein Factsheet zu den medizinischen Folgen des Einsatzes von Phosphorbomben erstellt. Sie können das Infoblatt auf unserer Homepage downloaden unter: www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/weisserphosphor_neu.pdf

Der palästinensische Arzt Dr. Muneer Deeb, der vom 12. bis 19. Januar 2009 mit einem französischen Ärzteteam in Gaza war, berichtete und dokumentierte einen Angriff mit Phosphorbomben auf das Al-Quds Hospital im südlichen Teil der Stadt Gaza. Er behandelte dort u.a. auch Verletzungen durch Phosphorbomben. Seinen Bericht finden Sie unter: www.ippnw.de/frieden/konfliktregionen/israel_palaestina_libanon/

Quelle: Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung

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