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Krankenhäuser-Präsident kontert Abzocke-Vorwurf von Experten

Archivmeldung vom 18.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
In vielen Krankenhäusern in Deutschland sind Klinikbetten unbelegt - das bringt Kliniken in finanzielle Engpäße in 2020/2021 (Symbolbild)
In vielen Krankenhäusern in Deutschland sind Klinikbetten unbelegt - das bringt Kliniken in finanzielle Engpäße in 2020/2021 (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat Experten-Vorwürfe scharf zurückgewiesen, die Kliniken hätten mit nur auf dem Papier gemeldeten Corona-Intensivbetten Geld abgezockt. "Die Betten sind aufgebaut worden, die Infrastruktur ist aufgerüstet worden, und das Personal wurde in Bereitschaft gehalten. Dafür wurde das Geld genutzt", sagte DKG-Präsident Gerald Gaß im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Im Auftrag der Politik haben wir maximale Anstrengungen unternommen, um in der Lage zu sein, eine maximale Anzahl von Beatmungspatienten optimal behandeln zu können", sagte Gaß. Dadurch sei es gelungen, eine Reserve von 10.000 zusätzlichen Intensivbetten zu schaffen, "die im Notfall auch hätten genutzt werden können".

Gaß reagierte auf ein Thesenpapier von Forschern um Gesundheitsökonom Matthias Schrappe, das unter dem Hashtag #DiviGate für eine Welle der Empörung sorgte. In einem "Welt"-Interview unterstellte Schrappe, die mit einer halben Milliarde Euro bezahlten zusätzlichen Intensivbetten seien "offensichtlich niemals geschaffen worden".

"Hinter den Vorwürfen steckt eine Taktik. Die vermeintlichen Experten stellen Behauptungen in den Raum und garnieren sie mit Adjektiven wie ,anrüchig', ohne die Fakten einzuordnen", konterte Gaß. Für die gesunkene Zahl an gelisteten Intensivbetten gebe es mehrere Gründe, etwa geänderte Anforderungen der Behörden. Auch durch die vor der zweiten Corona-Welle wieder in Kraft gesetzten Personaluntergrenzen sei die Zahl der kurzfristig betreibbaren Intensivbetten "auf dem Papier wieder nach unten gegangen, weil ansonsten die Personaluntergrenzen nicht hätten eingehalten werden können, sondern nur im echten Notfall", so Gaß. "Das alles blendet Herr Schrappe aus. Das ist schon heftig."

Der DKG-Präsident wies auch die These der Experten zurück, in Deutschland seien zu viele Corona-Patienten intensiv versorgt worden. "Deutschland war dank seiner hohen Kapazitäten in der Lage, alle schwer kranken Covid-Patienten intensivmedizinisch zu behandeln. In Frankreich, Italien, Belgien oder Spanien war das über viele Wochen gar nicht möglich, weil nicht mehr genug Betten frei waren. Das ist ein entscheidender Grund für die niedrigeren Quoten dort", sagte Gaß der NOZ. "Bei uns war es anders, und daher konnten mehr Menschen intensiv behandelt werden. Daraus einen Vorwurf zu machen, das ist schon ein starkes Stück."

Die Unterstellung der Überbehandlung lasse zudem die Frage völlig unbeantwortet, "ob es nicht viel angemessener war, deutlich mehr Menschen intensiv zu versorgen. Gut möglich, dass dank der hohen Intensivkapazitäten bei uns auch deutlich mehr Schwerkranke überlebt haben oder schneller wieder genesen sind", sagte er. Studien darüber lägen noch nicht vor.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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