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Korruptionsjäger Eckert kritisiert FIFA-Ethikkommission

Archivmeldung vom 14.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Der ehemalige FIFA-Chefethiker Hans-Joachim Eckert hat zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland und gut ein Jahr nach seinem Ausscheiden die jetzige Ethikkommission der FIFA kritisiert. Diese sei "weniger als ein Feigenblatt", sagte er dem "Handelsblatt". FIFA-Präsident Gianni Infantino fehle ein Gegenpol. "Es ist niemand mehr da, der ihm auf die Finger schaut."

Die heutige Chefin der Ethikkommission, die Kolumbianerin Maria Rojas, habe verschwiegen, dass sie mit dem ehemaligen Verbandspräsidenten Kolumbiens, Luis Bedoya, gut bekannt ist. "Und den habe ich wegen Korruption lebenslang gesperrt", sagte Eckert. Er selbst hatte im Mai 2017, kurz vor einem FIFA-Kongress in Bahrein, erfahren, dass man die Ethikkommission in der alten Form nicht mehr braucht. "Wir sind auf dem halben Weg gestoppt worden", sagte er rückblickend. Eckert, bayerischer Richter und langjähriger Korruptionsjäger, hatte in seiner Zeit bei der FIFA von 2012 bis 2017 rund 80 Fälle bearbeitet, zudem den Ex-Präsidenten Sepp Blatter aus seinem Amt enthoben. Im Gegensatz zu Nachfolger Infantino war Blatter "knallhart im Job, kam aber sehr menschlich rüber", sagte Eckert. Blatter habe in der FIFA-Zentrale von der Empfangsdame bis zur Putzfrau mit jedem geredet. "Padre Padrone, wenn man so will."

Infantino sei dagegen völlig distanziert. Eckert habe ihn kaum gesehen, zudem habe sich das Personal immer wieder über seinen Führungsstil beklagt. Und der Jurist geht noch einen Schritt weiter: "Was Gianni Infantino derzeit macht, ist die permanente Überschreitung der ihm satzungsmäßig vorgeschriebenen Kompetenzen." Er rät den Sponsoren des Weltverbandes, ihre Macht stärker zu nutzen. "Warum soll ein Geldgeber nicht durch eigenständige Kontrollen bei dem geförderten Verband prüfen dürfen, ob alles rechtens ist?", fragte Eckert. Aber er sei auch Realist. "Es ist ein irrsinniger Markt mit irrsinnig viel Geld, das zirkuliert", sagte Eckert. "Wenn man sieht, welche Milliardensummen im Fußball bewegt werden, dann versaut das die Moral."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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