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Wechselkurs-Vorstoß des französischen Präsidenten stößt auf Ablehnung

Archivmeldung vom 06.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
François Hollande (2012)
François Hollande (2012)

Foto: Materialscientist
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Vorstoß des französischen Präsidenten François Hollande zu einer Wechselkurssteuerung stößt in Deutschland ganz überwiegend auf Ablehnung. Die meisten Volkswirte äußerten sich äußerst skeptisch. "Die Forderung nach einer aktiven Wechselkurspolitik für den Euro ist gefährlich und falsch", auch Marcel Fratzscher, der neue Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Donnerstagsausgabe).

"Sie ist gefährlich, weil eine solche Politik zu Verzerrungen in der Realwirtschaft und auf Finanzmärkten führt, und zumeist politisch motiviert ist. Die Erfahrung vieler Länder mit einer solchen Politik ist, dass sie hohe finanzielle Kosten für den Staat und den Steuerzahler verursacht", sagte Fratzscher. Der Freiburger Ökonom und "Wirtschaftsweise" Lars Feld warnte in der FAZ ebenfalls: "Ein Wechselkursziel kann in Konflikt mit ihrem Mandat der Sicherung der Preisstabilität geraten." Die Europäische Zentralbank sollte sich darauf auf keinen Fall einlassen. Außerdem gebe es bei einer einseitigen Fixierung von Wechselkursen die Gefahr von Währungskonflikten, sagte Feld. Beobachter warnen schon seit längerem vor einem möglichen Währungskrieg, der in einem Abwertungswettlauf enden könnte.

Lediglich der "Wirtschaftsweise" Peter Bofinger nannte es gegenüber der FAZ "grundsätzlich richtig, sich über eine neue Wechselkursordnung Gedanken zu machen". Die Wechselkurse spiegelten zu oft nicht die fundamentalen Daten wieder. Der Duisburger Makroökonom Ansgar Belke sagte hingegen sarkastisch, eine aktive Politik zur Schwächung des Euro sei nicht mehr nötig, da die "Tendenz ohnehin in Richtung einer Lira-Isierung gehe". "Eine Schwächung des Euro zu Gunsten der Handelspartner würde eine noch expansivere Geldpolitik der EZB als bisher erfordern", sagte Belke.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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