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Steinmeier will Bürger-Dialog für Leitlinien der Außenpolitik

Archivmeldung vom 05.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Frank-Walter Steinmeier Bild: UN Geneva, on Flickr CC BY-SA 2.0
Frank-Walter Steinmeier Bild: UN Geneva, on Flickr CC BY-SA 2.0

Außenminister Frank-Walter Steinmeier will die politischen Mittel, mit denen Deutschland internationale Konflikte zu verhindern und zu beenden hilft, überarbeiten und erneuern. Dabei sollen auch die Bürger eingebunden werden, kündigt der SPD-Politiker in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Rundschau" an.

Bis zum Frühjahr 2017 werde die Bundesregierung eine "neue konzeptionelle Grundlage für unser Krisenhandeln" erarbeiten und beschließen, in die Anregungen von Verbänden, Engagierten und der Bevölkerung einfließen sollen. Deutschland treffe derzeit auf viele "internationale Erwartungen an unser Land bei der Lösung internationaler Krisen und Konflikte", schreibt Steinmeier in dem Namensartikel.

Das deutsche Engagement sei "unverzichtbar" geworden. "Wir müssen international Verantwortung übernehmen – nicht nur aufgrund Verantwortung für die Welt, sondern auch aus unserem ureigenen Interesse heraus", heißt es weiter. "Wir haben in der Flüchtlingskrise zu spüren bekommen, wie diese Konflikte uns unmittelbar betreffen." "Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben aber auch gezeigt", dass diplomatische Bemühungen allein nicht immer zur Krisenprävention ausreichen. Deutschland müsse deshalb "in allen Phasen eines Konflikts einzuwirken, konkret und vor Ort", mit "zivilen, polizeilichen und – wo unvermeidbar – manchmal auch militärischen" Mitteln, schreibt der Außenminister. Zwar habe das Auswärtige Amt seine Möglichkeiten für Krisen-Eingriffe im Ausland bereits verbessert und der Bundestag dafür so viel zusätzliches Geld bewilligt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. In einer Welt im permanenten Krisenmodus müsse man nun aber "innezuhalten, von der konkreten Krisenarbeit zurücktreten und fragen: Tun wir immer das Richtige und tun wir es mit den richtigen Mitteln?", so Steinmeier. Die Debatte darüber wolle das Auswärtige Amt in den kommenden Monaten mit der ganzen Bevölkerung führen, kündigt der Außenminister an: "auf vielen Veranstaltungen im Land, im Internet und den ! sozialen Medien". Die Ergebnisse sollen dann in die neuen Leitlinien deutscher Außenpolitik einfließen, verspricht Steinmeier in dem Namensartikel in der "Frankfurter Rundschau".

Zum Auftakt spricht der Außenminister an heutigen Dienstag (5. Juli) mit engagierten Bürgern im Auswärtigen Amt in einer "Werkstatt für den Frieden" über die künftigen Schwerpunkte "vorsorgender Außenpolitik". Man erwarte sich Anregungen und ein Meinungsbild zu den Werten und Interessen hinter dem deutschen Handeln im Ausland, zur Rolle Deutschlands in Europa und der Welt und zu Frage, wo deutsches Engagement besonders hilfreich ist oder verbessert werden muss.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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