Habeck will Klima-Investitionen in Schwellenländern anstoßen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wollen mehr Investitionen in Klimaprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern anstoßen. "Um die Investitionssummern aufzubringen, die für den grünen Übergang weltweit benötigt werden, müssen wir uns auf allen Ebenen zusammenschließen - auf nationaler und internationaler Ebene, aber auch im öffentlichen und privaten Sektor", sagte Habeck am Dienstag.
"Blended Finance, die Kombination öffentlicher und privater Mittel,
liefert diesen Zusammenschluss." Insbesondere grüne Garantien hält der
für Klimaschutz zuständige Bundesminister für ein "wichtiges Instrument,
um privates Kapital in den grünen Wandel zu lenken, während öffentliche
Haushalte kaum belastet werden".
Mithilfe der von der
Bundesregierung gegründeten Green Guarantee Group (GGG), die sich
erstmals am Dienstag in Berlin trifft, sollen bis zur Klimakonferenz
COP30 in Brasilien konkrete Empfehlungen entwickelt werden, wie der
Einsatz von "Green Guarantees" bei der Förderung grüner Investitionen
vorangetrieben werden kann. Aktuell fließen nach Angaben der
Bundesregierung über 90 Prozent der grünen Investitionen in
Industrieländer, während Klimaprojekte in Schwellen- und
Entwicklungsländern unterfinanziert bleiben.
"Die Green Guarantee
Group bringt eine Vielzahl von Ländern und Institutionen zusammen",
erklärte Habeck. "Gemeinsam können wir damit die Nutzung grüner
Garantien stärken und so private Investitionen in dringend notwendige,
nachhaltige und klimafreundliche Technologien in Schwellen- und
Entwicklungsländern mobilisieren."
Außenministerin Baerbock
sagte, man stelle sich nun den wichtigen Fragen der Klimafinanzierung.
"Wie drehen wir die Stellschrauben des internationalen Finanzsystems so
richtig, dass Mittel dahin fließen, wo sie am wirksamsten sind? Wie
setzen wir intelligente Anreize so, dass private Investorinnen und
Investoren ihr Geld dort einsetzen, wo Klimaschutzmaßnahmen den größten
Mehrwert bringen?", fragte sie. "So dass sich in Zukunft zum Beispiel
auf dem afrikanischen Kontinent - wo zwar 60 Prozent der geeigneten
Flächen sind - viel mehr als nur ein Prozent der Solaranlagen finden."
Die
Zeiten, in denen extreme Klimaereignisse "nur alle paar Monate in die
Tagesschau kamen", seien vorbei, mahnte Baerbock. "Hurrikane,
Überschwemmungen, Dürren - jeden Tag zeigen die Nachrichten, wie krass
der Klimawandel das Leben vieler Menschen bei uns und weltweit für immer
verändert. Das Gute ist: Wir haben das Wissen und die Instrumente, um
die Eindämmung der Klimaschäden wirksam anzugehen." Schon heute seien
auf den Finanzmärkten enorme Summen verfügbar. "Nur fließen die
allermeisten grünen Investitionen in Industrieländer. Das ist nicht nur
ungerecht, es ist auch nicht wirtschaftlich", so die Außenministerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur