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Schäuble fordert erneut Reformen von den Griechen

Archivmeldung vom 08.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat vom hoch verschuldeten Griechenland erneut durchgreifende Reformen gefordert. Der Minister schreibt in einem Beitrag für "Die Zeit": "Unsere Hilfen entbinden jedoch die Reformstaaten der Euro-Zone nicht von der Notwendigkeit, selbst die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und das grundsätzliche Problem der überhöhten Staatsverschuldung anzugehen. Damit sind zum Teil harte innenpolitische Auseinandersetzungen und schmerzhafte Einschnitte verbunden, und es gilt, große Widerstände zu überwinden."

Schäuble machte klar, dass es bei der Rettungsaktion für das Mittelmeerland auch um größere Ziele gehe: "Im Wettbewerb der Systeme und Volkswirtschaften können wir nur als Europäer konkurrieren und mit unseren Idealen und Werten bestehen. Die gemeinsame Währung ist dabei ein wesentlicher Pfeiler des Erfolgs. Daher ist jede Investition in den Euro eine Investition in unseren Wohlstand und unsere Zukunft." Es gebe bei der Krisenbekämpfung aber "keine einfachen, schnellen und bequemen Übernacht-Lösungen. Dafür wurde es zu lange versäumt, den wirtschaftlichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Und damit schließt sich der Kreis, denn dies gilt auch für das Mutterland der Demokratie, Griechenland." Schäuble schreibt, Deutschland versuche mit all seiner Kraft, Griechenland und den anderen Reformstaaten den Wandel zu erleichtern. "Den politischen Willen zu notwendigen Reformen muss Griechenland, müssen die Reformländer jedoch selbst aufbringen", fügte er hinzu.

Deutsch-Griechische Handelskammer warnt vor Kaputtsparen Griechenlands

Der Geschäftsführer der deutsch-griechischen Handelskammer, Martin Knapp, hat vor dem Kaputtsparen Griechenlands gewarnt. "Das Entscheidende für Griechenland ist, dass die griechische Realwirtschaft gerettet wird, dass die gesunden Firmen, die Firmen, die wir als den gesunden Kern der griechischen Volkswirtschaft bezeichnen, dass die nicht jetzt von der Krise auch noch erfasst werden", sagte Knapp im Deutschlandfunk. Nur wenn diese Unternehmen gerettet würden, könne das Land die Schuldenlast auf Dauer abtragen. "Es muss ja etwas erwirtschaftet werden, und leider ist es so, dass es der griechischen Realwirtschaft an Liquidität fehlt", erklärte Knapp. Solange die Diskussion anhalte, ob Griechenland eventuell aus dem Euro aussteigen müsse, gebe es auch keine Investoren und das ist "absolut tödlich für die griechische Volkswirtschaft".

Wirtschaftsweiser sieht Milliardenkosten für Deutsche durch Schuldenerlass

Der geplante Schuldenerlass in Griechenland wird die Bundesbürger nach Ansicht des "Wirtschaftsweisen" Lars Feld mit Milliardenkosten treffen. In einem Interview mit der Online-Ausgabe der "Bild"-Zeitung, bezifferte Feld die Lasten auf mehr als acht Milliarden Euro. "Ich gehe davon aus, dass es einen teilweisen Schuldenerlass für Griechenland geben wird, an dem auch öffentliche Gläubiger wie die KfW ihren Teil tragen müssen. Das werden insgesamt sicher acht Milliarden Euro sein", sagte Feld. Der Wissenschaftler warnte vor verfrühter Euphorie über ein mögliches rasches Ende der Eurokrise. Die Krise sei "noch nicht" vorbei. "Dass die Europäische Zentralbank die Banken auf Jahre zu Niedrigstzinsen mit Geld versorgt, zeigt zwar Wirkung. Aber: Ob die Märkte damit dauerhaft zufrieden sind, muss ich in den nächsten Monaten zeigen", sagte Feld zu Bild.de. Der "Wirtschaftsweise" zeigte sich außerdem tief besorgt über die Hilfen der EZB und warnte vor einem rasanten Anstieg der Teuerungsrate. "Die EZB steckt in der Zwickmühle, muss Versäumnisse der Politik abfedern. Die Hilfen haben jedoch mittlerweile ein Ausmaß angenommen, bei dem man ein ungutes Gefühl bekommt. Es droht in einigen Jahren hohe Inflation, wenn es nicht rechtzeitig gelingt, das Geld wieder einzusammeln", erklärte Feld.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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