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Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz: "Es gab viele schlaflose Nächte!"

Archivmeldung vom 14.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sebastian Kurz (2017)
Sebastian Kurz (2017)

Von Dragan Tatic - https://www.flickr.com/photos/minoritenplatz8/31441079124/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56378696

Mit der angekündigten Öffnung der Grenzen zwischen Österreich und Deutschland für Mitte Juni hat Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz einen wichtigen Erfolg für die Tourismusindustrie seines Landes errungen.

"Ich bin wirklich froh, dass wir diese Einigung zustande gebracht haben", sagte Kurz im Interview mit dem stern. "Deutschland und Österreich sind nicht nur wirtschaftlich eng miteinander verwoben, sondern auch, was den menschlichen Austausch betrifft. Viele Deutsche sind glücklich, zu uns kommen zu können."

Kurz wendet sich im Interview auch an die Skeptiker auf deutscher Seite; vor allem Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte sich bei der Grenzöffnung zögerlich gezeigt. "Grundsätzlich habe ich Verständnis, wenn Länder ihre Grenzen hochfahren, um die Ausbreitung einer Pandemie zu verhindern. Wir haben das in Österreich genauso gemacht", sagte Kurz. "Vielleicht fehlte manchen das Bewusstsein, wie gut sich die Situation in Österreich entwickelt hat."

Nach dem Massenausbruch im österreichischen Skiort Ischgl dürfte bei vielen Deutschen Misstrauen gegenüber den österreichischen Behörden herrschen. Darauf angesprochen, sagte Kurz: "Wir behalten jegliche Gefahr fest im Blick. Wir setzen auf hohe Testkapazitäten, besonders bei Mitarbeitern des Tourismus, um eine maximale Sicherheit zu garantieren. Da sich der Urlaub in Österreich an den Seen, auf Bergen, also in der frischen Luft abspielt, sind wir sehr optimistisch."

In dem Gespräch gibt der 33-jährige Regierungschef auch Einblicke in die Zeit, als klar wurde, dass das Virus auch Österreich treffen würde. "Als die Pandemie über uns hereingebrochen ist, gab es täglich angespannte Situationen. Ich habe generell einen guten Schlaf, aber da gab es viele schlaflose Nächte." Vor allem die schlechte Informationslage habe seinem Krisenstab zu schaffen gemacht. "Es gab Experten, die sagten: Hochansteckend! Andere meinten, ach was, man müsse mindestens 15 Minuten zusammenstehen, damit es überspringt. Die einen sagten: Masken bringen rein gar nichts, die anderen priesen sie als Allheilmittel." Schließlich habe er sich an Ländern orientiert, die schon Wochen zuvor in der Situation gewesen sind. "Die Anregungen aus Australien, Singapur, Südkorea haben sich am Ende als richtig herausgestellt." In dem Moment, in dem seine Regierung die Entscheidungen getroffen hätte, seien diese extrem unpopulär gewesen. "Das war sehr, sehr schwierig."

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)


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