Riexinger fordert Aufnahme von Geflüchteten aus Moria
Archivmeldung vom 09.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttNach dem Brand im griechischen Lager Moria hat Linken-Chef Bernd Riexinger die Bundesregierung zur Aufnahme der Flüchtlinge von dort aufgefordert. "Deutschland muss die Menschen aus dem zerstörten Lager in Moria jetzt schnellstmöglich aufnehmen. Die Not ist akut. Auf eine europäische Lösung zu warten ist weniger denn je eine Option", sagte Riexinger der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Riexinger weiter: "Wir haben es mit über 12.000 Menschen in Not zu tun. In einer Not, die die Regierungen der EU sehenden Auges geschehen ließen." Scharfe Kritik übte der Linken-Chef an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). "Einen Teil der Verantwortung trägt auch ganz persönlich Innenminister Seehofer, der es den Bundesländern und Kommunen in Deutschland verbot, freiwillig Geflüchtete aus Moria aufzunehmen. Es ist überfällig, dass Deutschland Verantwortung übernimmt", sagte Riexinger.
Die Verantwortlichen für das Drama auf den griechischen Inseln "sitzen nicht auf Moria. Die wahren Verantwortlichen sitzen in den Hauptstädten einer EU, die dem Elend in Moria über Jahre tatenlos zugesehen hat", kritisierte der Vorsitzende der Linkspartei. Die EU habe zugesehen, als die Menschen dort auf engstem Raum zusammengepfercht worden seien, und sich geweigert, das Lager zu evakuieren, als mit Corona eine neue Gefahr für die Massenunterkunft aufgetaucht sei. "Die EU hat auch keine Konsequenzen gezogen, als Corona das Lager bereits erreicht hatte", so Riexinger.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)