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Ehemaliger Geheimdienstoffizier beschuldigt den usbekischen Geheimdienst, die Islamische Jihad Union ursprünglich gegründet zu haben

Archivmeldung vom 25.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die "Islamische Jihad Union" (IJU), die laut Bundesanwaltschaft im September vergangenen Jahres einen großen Terroranschlag in Deutschland geplant hat, sei ursprünglich vom usbekischen Geheimdienst gegründet worden.

Das behauptet ein ehemaliger Offizier des usbekischen Geheimdienstes SNB, der jetzt in England um Asyl gebeten hat. Im ARD-Magazin Monitor (heute, 21.45 Uhr, ARD) schildert Ikrom Yakubov, dass die Regierung Karimov Terroranschläge im eigenen Land selbst organisiert habe, um international ihr hartes Vorgehen gegen die eigene Bevölkerung zu rechtfertigen und wichtiger Partner der weltweiten Anti-Terror-Koalition zu werden. Auch die "Islamische Jihad Union" sei deshalb damals gegründet worden. "Die Mitglieder, die eine führende Rolle spielten, kamen vom usbekischen Geheimdienst. Aber die Leute um sie herum waren einfache Muslime. Der usbekische Geheimdienst hat diese Organisationen mit Geld versorgt, einfach mit allem."

Auch die Bombenanschläge in Taschkent im Frühjahr 2004, zu denen sich die IJU bekannt hat und die auch bei den deutschen Ermittlungsbehörden als erste Anschläge dieser Terrororganisation gelten, hatte laut Jakubov der usbekische Geheimdienst organisiert. "Zu dieser Zeit arbeitete ich für die Regierung als Geheimdienst-Offizier. Und zu dieser Zeit hatte ich Gelegenheit, mit der Person zu sprechen, die die Anschläge organisiert hat."

Usbekistan wird seit 17 Jahren vom Diktator Islam Karimov regiert. Bei  Menschenrechtsorganisationen gilt es als eines der fünf schlimmsten Regime der Welt. Auch die Vereinten Nationen klagen, dass Folter in Usbekistan Routine ist.

Dass Ikrom Yakubov wirklich ein Offizier des usbekischen Geheimdienstes war, wird von unabhängigen Quellen bestätigt und von der usbekische Botschaft auch nicht bestritten. Die bezeichnet seine Vorwürfe auf Anfrage allerdings als "absurd" und "provokatorisch". Der frühere britische Botschafter in Usbekistan Craig Murray hält die Schilderungen dagegen für glaubwürdig. Er, der im Frühjahr 2004 selbst Minuten später in Taschkent am Anschlagsort war, hatte schon in der Vergangenheit den Verdacht geäußert, dass die Anschläge vom usbekischen Geheimdienst gesteuert worden seien.

Quelle: WDR

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