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Fromme: Weitere Massengräber in Polen gefunden

Archivmeldung vom 20.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anlässlich der Entdeckung eines - nach dem Marienburger Fund - weiteren Massengrabes von vermutlich deutschen Kriegsopfern 1945 im Dorf Steinbach, heute Podla Gora, erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB:

Nach dem Fund der sterblichen Überreste von fast 2000 Menschen unterhalb der Marienburg, Weltkulturerbe der UNESCO und eines von Polens touristischen Hauptattraktionen, meldet der deutsch-polnische Verein "Pomost" (Die Brücke) die Entdeckung eines weiteren Massengrabes. Auch in dem ehemaligen deutschen Dorf Steinbach (heute Podla Gora) bei der heutigen polnischen Stadt Swiebodzin (früher Schwiebus) sei man laut Tomasz Czabanski, dem 1. Vorsitzenden des Versöhnungs-Vereins, jüngst auf zahlreiche Skelette gestoßen, die im Frühling exhumiert werden sollen.

Noch ist - ebenso wie beim Marienburger Fund - unklar, wer die Toten waren und wie diese gestorben sind. Erste Untersuchungen deuten in beiden Fällen auf deutsche Zivilisten hin, die 1945 oder danach umgekommen waren.

Es ist ein hervorragendes Zeichen der Versöhnung, dass es ausgerechnet deutsche Heimatvertriebene und junge Polen sind, die sich für die Aufklärung dieser Massengräber einsetzen. So hat die Staatsanwaltschaft in Malbork (Marienburg) erst auf Druck polnischer Einwohner und Historiker ihre Ermittlungen eingeleitet, die Ende Januar abgeschlossen sein sollen.

Die Union tritt für eine schnelle sowie fachgerechte Aufklärung der Massengräber und eine anschließende würdevolle Bestattung der Opfer ein. Denn die Flucht und Vertreibung von 14 Millionen Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges und danach ist die größte Zwangsmigration in der Weltgeschichte, deren Aufarbeitung als mahnendes Lehrstück von europäischem Interesse ist.

Zeitzeugen können sich bei der polnischen Staatsanwaltschaft melden unter Telefon: (0048 55) 2722811 oder 2722494.

Quelle: CDU/CSU - Bundestagsfraktion

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