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Sklavenarbeit im Kongo für die Handy-Industrie

Archivmeldung vom 18.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ZDF und Paul Comiti
Bild: ZDF und Paul Comiti

Der eine Junge ist 15 Jahre jung, der andere keine zehn. In ihren Augen ist längst nichts mehr zu lesen von einer unbefangenen Kindheit. Sie schuften in den Coltan-Minen des Kongo. Coltan ist ein Metall, nach dem die Welt giert, weil jedes Handy es zum Betrieb braucht, das es aber nur in Australien und Afrika gibt.

Coltan ist ein Schatz für die einen und ein Fluch für die anderen. In den unwegsamen Bergen des östlichen Kongo hacken es Männer, Jugendliche und Kinder aus dem kalkigen Boden. Wenn sie Glück haben, können sie das wertvolle Coltan selbst an Händler weiterverkaufen. Doch meist holen es sich die Rebellen, die damit ihren blutigen Kampf gegen die Regierung finanzieren. Wer nicht mehr arbeiten kann, weil ihn die Maloche in der schwülen Hitze ausgelaugt hat, wird einfach geköpft oder erschossen.

Der Journalist Patrick Forestier hat sich für den ZDF-Film "Kongos verfluchter Schatz - Das schmutzige Geschäft mit dem Coltan" am Mittwoch, 20. August 2008, 0.00 Uhr, in das Gebiet der Minen und der Rebellen gewagt. Er hat mit ihrem Anführer, General Laurent Kunda gesprochen. Der hält sich für einen modernen Robin Hood, einen Gesandten Gottes. Kein Wort zu der Sklavenarbeit in den Minen, kein Wort darüber, dass seine Leute Frauen in diese Minen verschleppen und dort quälen und missbrauchen lassen. Forestier ist es gelungen, ganz nah zu den Opfern und auch zu den Sklaven in den Minen vorzudringen.

Er zeigt auch die illegalen Wege, auf denen das Coltan aus den Wäldern des Kongo heraus und nach Asien und Europa geschmuggelt wird. Mit versteckter Kamera folgt er der Spur des "Schwarzen Goldes", wie die Afrikaner Coltan nennen, entlarvt die Händler. Keiner gibt zu, mit Coltan zu handeln, doch er entdeckte es in versteckten Lagern.

Große Handy-Produzenten wissen, dass Coltan ein Metall ist, an dem Blut klebt, das täglich Menschenleben fordert. Doch sie unternehmen nichts, sie kaufen weiter das begehrte Metall von dubiosen Händlern, vor allem in Belgien - nur damit auf der Sonnenseite der Erde schon Kinder mobil telefonieren können.

Quelle: ZDF

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