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Kasachstans Botschafter lehnt Pläne zur Entrussifizierung des Landes ab

Archivmeldung vom 20.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Jermek Koscherbajew, Botschafter Kasachstans in Russland
Jermek Koscherbajew, Botschafter Kasachstans in Russland

Bild: Sputnik / Ramil Sitdikow

Kasachstan wird keinen Kurs einer Entrussifizierung verfolgen und die Entwicklung der russischen Sprache im Lande nicht beeinträchtigen. Dies erklärte der Botschafter Kasachstans in Russland. Gleichzeitig müsse die kasachische Sprache geschützt und entwickelt werden. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Gespräche über eine mögliche Herabsetzung der russischen Sprache in Kasachstan sind unbegründet, es gibt kein Problem mit der russischen Sprache in dem Land, und es gibt keine Frage der Entrussifizierung. Dies sagte Jermek Koscherbajew, der Botschafter Kasachstans in Russland, in einem Interview mit dem Fernsehsender RBK. Er teilte mit:

"Die russische Sprache wird von fast der gesamten Bevölkerung unseres Landes gesprochen. Unser Problem liegt eher in unserer kasachischen Muttersprache."

Koscherbajew wies darauf hin, dass zu Zeiten der Sowjetunion der größte Teil der Bevölkerung in den Städten Kasachstans die Sprache aufgegeben hatte, sodass sich die kasachische Sprache nicht weiterentwickelte. Der Diplomat erklärte:

"Ohne Kenntnisse der russischen Sprache war es praktisch unmöglich, in die höheren Ränge der Macht vorzudringen oder auch nur kleine Erfolge zu erzielen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion rückte die Sprachenfrage in den Vordergrund. Die Sprache ist die Seele eines Volkes."

Die Bemühungen der kasachischen Behörden zielten nicht nur auf eine Bewahrung, sondern auch auf die Entwicklung der kasachischen Sprache ab, so der Botschafter. Koscherbajew versicherte:

"Die Ausweitung des Gebrauchs der kasachischen Sprache erfolgt keineswegs auf Kosten eines Rückgangs des Gebrauchs der russischen Sprache. Mit anderen Worten: Die russische Sprache bleibt, wie in unserer Verfassung festgelegt, die Sprache der interethnischen Kommunikation."

Der Diplomat wies darauf hin, dass eine Entrussifizierung nicht in Frage komme. Ihm zufolge kämpften die kasachischen Behörden nur für die Qualität und den korrekten Gebrauch der kasachischen Staatssprache.

Insgesamt gebe es in Kasachstan etwa 7.000 Schulen, von denen 3.700 Russisch als Fremdsprache unterrichten würden, sagte Koscherbajew. Der Botschafter betonte:

"Gleichzeitig haben wir etwa 1.100 Schulen in russischer Sprache. Das sind etwa 16 bis 17 Prozent. Dies ist ein Unterricht nur auf Russisch. Und mehr als 2.000 Schulen, in denen auf Kasachisch und Russisch unterrichtet wird – etwa 30 Prozent. Das heißt, wenn wir von der nationalen Zusammensetzung der Bevölkerung unseres Landes ausgehen, ist das meiner Meinung nach ein guter Indikator."

Er versicherte, die Behörden hätten keine Pläne, das gesamte Bildungssystem ausschließlich in kasachischer Sprache zu gestalten.

Im Sommer 2021 wurden Videoaufnahmen von Razzien sogenannter Sprachpatrouillen, die den Gebrauch der kasachischen Sprache in Geschäften und staatlichen Einrichtungen kontrollierten, im Internet veröffentlicht. Zu Überfällen dieser Art kam es unter anderem in den Städten Nur-Sultan, Almaty, Pawlodar und Uralsk.

Jewgeni Primakow, der Chef der Föderalagentur für Angelegenheiten der GUS und für internationale humanitäre Zusammenarbeit im russischen Außenministerium Rossotrudnitschestwo, tadelte im August vergangenen Jahres die kasachischen Behörden dafür, dass sie die Aktionen der Nationalisten gegen die russische Sprache nicht verurteilt, sondern stattdessen Russland um Verständnis für die schwierige Lage der Regierung gebeten hatten. Primakow erklärte:

"Immer wieder werden Russland und die russische Öffentlichkeit aufgefordert, 'die schwierigen Umstände' zu verstehen, mit denen die kasachische Regierung konfrontiert ist, der es sehr schwer fällt, unter solchen Bedingungen und mit solchen Provokateuren zu leben."

Am darauffolgenden Tag reagierte die kasachische Führung. Dauren Abajew, der erste stellvertretende Leiter der Präsidialverwaltung, nannte das Vorgehen der kasachisch-nationalistischen Sprachpatrouillen inakzeptabel und empörend. Er betonte, dass die überwältigende Mehrheit der Bürger Kasachstans solche Manifestationen von "Höhlenmenschen-Nationalismus" verurteile und versicherte, dass die Strafverfolgungsbehörden die Vorfälle rechtlich korrekt bewerten würden."

Quelle: RT DE

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