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Corona-Krise: Familiennachzug für Flüchtlinge 2020 um die Hälfte reduziert

Archivmeldung vom 01.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Einwanderer und Asylanten am Flughafen (Symbolbild)
Einwanderer und Asylanten am Flughafen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Wegen der Corona-Pandemie hat Deutschland 2020 nur halb so vielen Angehörigen von Flüchtlingen den Familiennachzug gewährt wie im Vorjahr. Insgesamt bekamen im vergangenen Jahr 12.502 Angehörige von Flüchtlingen - die nach internationalem Recht oder als Kriegsflüchtlinge anerkannt worden waren - das Recht, nach Deutschland nachzukommen.

Das waren knapp halb so viele wie 2019, als 24.835 Familienangehörige nachziehen durften. Das geht aus der Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine mündliche Frage der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegt. Darin sind Zahlen zu internationalen und sogenannten subsidiären Schutzberechtigten mit eingeschränktem Schutzstatus - häufig Bürgerkriegsflüchtlinge - enthalten.

Auch wenn man den gesamten Bereich der Migration betrachtet, zeigt sich ein Rückgang. Die Zahl der insgesamt zum Familiennachzug erteilten Visa ist im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr gesunken, allerdings weniger stark um 29,3 Prozent auf 75.978 Familienmitglieder (Vorjahr: 107.520).

Grund für die Entwicklung 2020 waren - neben einem insgesamt rückläufigen Trend - vor allem die Beschränkungen des Reiseverkehrs und der Visumsbearbeitung in den Botschaften infolge der Corona-Pandemie. Wie die Bundesregierung schreibt, sind elf Visastellen in zehn Ländern pandemiebedingt für den Publikumsverkehr geschlossen. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth, schreibt in seiner Antwort auf die Anfrage der Linken-Politikerin: "Die Visastellen werden den Publikumsverkehr wieder aufnehmen, sobald die Lage dies zulässt."

Die innenpolitische Expertin der Linken Ulla Jelpke sagte der "NOZ": "Bei der praktischen Umsetzung des Familiennachzugs gibt es viel zu hohe bürokratische Hürden." Vielen Betroffenen werde das Zusammenkommen mit ihren Angehörigen so schwer wie möglich gemacht: "Hier bedarf es eines grundlegenden Wandels im Auswärtigen Amt."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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