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Portugals Reformen zeigen nach neuen Berechnungen Wirkung

Archivmeldung vom 27.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wolfgang Pfensig / pixelio.de
Bild: Wolfgang Pfensig / pixelio.de

Portugal zeigt als europäisches Krisenland, dass sich Reformen lohnen. Die Kreditfähigkeit des Landes steigt nach Berechnungen des Centrums für Europäische Politik (CEP) in Freiburg. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Mittwochsausgabe. Von 2015 an kann das Land demnach wieder ohne Hilfsgeld auskommen und zum Reformvorbild werden. Für die weiteren Krisenländer Griechenland, Italien und Spanien sieht die CEP-Studie die Aussichten dagegen als dürftig an.

Die CEP-Ökonomen Lüder Gerken und Matthias Kulle haben in der Studie, die der F.A.Z. vorab vorliegt, die Kreditfähigkeit der vier südeuropäischen Ländern mit einem Schuldenindex berechnet.

Der CEP-Default-Index stellt dar, inwiefern ein Land die Auslandsschulden zurückzahlen kann. Für Portugal ist er zwar negativ, hat sich jedoch im Vergleich zum Vorjahr gebessert. "Es gibt substantielle Beweise, dass die Reformpolitik in Portugal wirkt", sagte Lüder Gerken der F.A.Z. Vor dem Treffen der europäischen Regierungschefs am Donnerstag appelliert er an die Politiker, den harten Pfad der Reformen weiter zu gehen. Gerken warnt die Staats- und Regierungschefs davor einzuknicken und die Schulden zu vergemeinschaften. Südeuropa dürfe Reformanstrengungen nicht aufgeben. Spanien und Italien sollten den Weg von Portugal einschlagen. In Italien ist der Schuldenindex im dritten Jahr nacheinander negativ. "Die Zukunft der Eurozone hängt von der Reformbereitschaft in Italien ab, da das Land aufgrund seiner Größe die Leidensfähigkeit der Hilfsprogramme sprengen würde", heißt es in der Studie.

Griechenlands Kreditfähigkeit hat 2011 eine negativen Rekord erreicht hat. Aufgrund der mangelnden Reformbereitschaft werde sich Griechenland "ohne ein institutionalisiertes System von Transferzahlungen, das einen permanenten Staatenfinanzausgleich ermöglicht, nicht als Mitglied der Eurozone halten lassen", schreiben die Autoren der Studie nach Angaben der Zeitung.

Der Schuldenindex für Spanien war 2011 noch leicht positiv, aber er geht zurück. Zahlreiche Reformen habe das Land eingeleitet, um wettbewerbsfähiger zu werden. "Die Herausforderungen sind jedoch enorm", heißt es in der Studie. Das Land müsse die Wirtschaft vom Bausektor hin zu handelbaren Gütern neu ausrichten. Das brauche Zeit.

Der Schuldenindex des CEP besteht aus dem gesamtwirtschaftlichen Finanzierungssaldo, dem Auslandskreditbedarf, und aus dem Niveau der kapazitätssteigernden Investitionen. Der Gedanke dahinter: Ein Land, das Kapital aus dem Ausland importiert, sollte mit diesem die Produktionskapazitäten erhöhen, um mit den Erträgen die Auslandsschulden begleichen zu können. Fällt der CEP-Default-Index unter Null, übersteigen die Nettokapitalimporte die kapazitätssteigernden Investitionen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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