Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Weltgeschehen Ex-Generalinspekteur sieht baldige Entscheidung über Kampfeinsatz in Mali

Ex-Generalinspekteur sieht baldige Entscheidung über Kampfeinsatz in Mali

Archivmeldung vom 21.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Harald Kujat wird mit der Legion of Merit von Richard Myers ausgezeichnet.
Harald Kujat wird mit der Legion of Merit von Richard Myers ausgezeichnet.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, ist davon überzeugt, dass Deutschland bald über den Einsatz von Kampftruppen in Mali entscheiden muss. In einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus" schrieb Kujat, das Zögern der Europäischen Union habe mit dazu beigetragen, dass sich die Lage in dem Krisengebiet so verschärfen konnte.

"Die EU hat sich mit der Ausbildungsmission der malischen Armee zu viel Zeit gelassen." Jetzt müssten die Soldaten der westafrikanischen ECOWAS-Staaten schnellstmöglich nach Mali verlegt werden. "Die dauerhafte Stabilisierung des Landes" kann laut Kujat jedoch "nur mit einem langfristigen Engagement unter Einschluss der afrikanischen Nachbarstaaten und mit substantieller Unterstützung der europäischen Verbündeten erreicht werden".

Deutschland solle "mit seiner Entscheidung für einen Kampfeinsatz den anderen EU-Ländern die Richtung weisen", so Kujat. "In Krisensituationen gilt es immer, das gesamte Spektrum politischer, militärischer und sonstiger Optionen im Auge zu behalten und vorausschauend zu handeln, insbesondere für ein europäisches Schwergewicht wie Deutschland."

Der deutsch-französische Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit warf der Bundesregierung vor, Frankreich beim Kampf gegen die Islamisten in Mali allein zu lassen. "Deutschland will ein bisschen dabei sein, aber das Leben riskieren sollen die Franzosen", sagte der Abgeordnete im Europaparlament. Das klinge dann immer wie, "sterbt ihr Franzosen mal, wir stellen die Krankenschwestern".

Ecowas-Präsident fordert Einsatz deutscher Soldaten in Mali

Der derzeitige Vorsitzende der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) und Präsident der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, hat den Einsatz deutscher Soldaten in Mali gefordert. "Deutschland muss sich mehr engagieren. Ich meine, auch mit Truppen", sagte Ouattara dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".

Die Sorge, Mali könnte zu einem zweiten Afghanistan werden, versuchte der Ecowas-Präsident zu zerstreuen. "Ich sehe keine Parallelen." Der radikale Islam habe in der malischen Bevölkerung keinen Rückhalt, betonte Ouattara. "Es gibt nur wenig Terroristen in Mali. Die meisten sind Ausländer." Zudem gebe es kein Land in der Umgebung, das - ähnlich wie Pakistan die afghanischen Taliban - die Fanatiker heimlich unterstütze, so der Präsident der Elfenbeinküste weiter. Deutschland engagiert sich derzeit mit zwei Transall-Maschinen in dem Konflikt in Mali.

Schweizer Diplomaten vermitteln im Mali-Konflikt

Schweizer Diplomaten versuchen im Konflikt im westafrikanischen Mali, direkte Verhandlungen zwischen der Regierung und den Tuareg-Rebellen zu vermitteln. Zwar seien die Vermittlungsbemühungen durch die Intervention Frankreichs, die man als legitim ansehe, nicht einfacher geworden, wie Claude Wild, Leiter der zuständigen Abteilung im Schweizer Außenministerium, im Gespräch mit der "Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag" erklärte. "Sie ist jedoch umso wichtiger, als für die Zukunft des Landes der Dialog beibehalten werden muss."

Die eidgenössischen Vermittler führten vor allem Gespräche mit Vertretern der Tuareg innerhalb der säkularen "Nationalen Bewegung für die Befreiung des Azawad" (MNLA). "Hingegen haben wir keinen Kontakt zu den terroristischen Gruppierungen der radikalen Dschihadisten, mit denen es auch nichts zu verhandeln gibt", betonte Wild im Gespräch mit der Zeitung.

Ihm zufolge werde die Schweiz von vielen Staaten, darunter Frankreich und die Vereinigten Staaten, dazu ermutigt, ihr Friedensengagement für Mali im Verbund mit Burkina Faso fortzuführen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte aufbau in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige