EU und Großbritannien erzielen Vereinbarung zu Gibraltar

Bild: Eigenes Werk /OTT
Fünf Jahre nach dem Brexit haben sich die Europäische Union und das Vereinigte Königreich auf die Kernaspekte eines zukünftigen Abkommens in Bezug auf Gibraltar geeinigt. Das teilten beide Seiten am Mittwoch mit.
EU-Kommissar Maros Sefcovic, der spanische Außenminister José Manuel
Albares und der britische Außenminister David Lammy hatten sich zuvor in
Brüssel mit dem Ministerpräsidenten von Gibraltar, Fabian Picardo,
getroffen. Dabei sei es zu einer "endgültigen politischen Einigung" über
die Kernaspekte des künftigen Abkommens gekommen, so die EU-Kommission.
Das
zukünftige Abkommen ziele darauf ab, die Prosperität der gesamten
Region zu sichern, indem alle physischen Barrieren, Kontrollen und
Überprüfungen von Personen und Waren zwischen Spanien und Gibraltar
entfernt werden. Gleichzeitig soll der Schengen-Raum sowie der
EU-Binnenmarkt und die Zollunion erhalten bleiben. Die Parteien einigten
sich auf die Einrichtung von dualen Grenzkontrollen in Gibraltar, die
in voller Zusammenarbeit zwischen den EU- und UK/Gibraltar-Behörden
durchgeführt werden sollen.
Im Bereich der Waren einigten sich
die Verhandler auf die Grundsätze einer zukünftigen Zollunion zwischen
der EU und Gibraltar. Dies umfasst eine enge Zusammenarbeit zwischen den
jeweiligen Zollbehörden und die Beseitigung von Warenkontrollen.
Weitere wichtige Bereiche des zukünftigen Abkommens umfassen
Verpflichtungen zu gleichen Wettbewerbsbedingungen in den Bereichen
staatliche Beihilfen, Steuern, Arbeit, Umwelt, Handel und nachhaltige
Entwicklung.
Das künftige Abkommen soll die jeweiligen
Rechtspositionen Spaniens und Großbritanniens in Bezug auf Souveränität
und Gerichtsbarkeit unberührt lassen. Spanien erhebt traditionell
Anspruch auf das Gebiet, welches seit über 300 Jahren von den Briten
kontrolliert wird. Die Vereinbarung muss im nächsten Schritt noch
ratifiziert werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur