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Getreide für Afrika – Ukrainisches Versprechen bisher nicht eingehalten

Archivmeldung vom 11.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Der Getreidefrachter Razoni im Hafen von Odessa. Bild: Türkisches Verteidigungsministerium / Sputnik
Der Getreidefrachter Razoni im Hafen von Odessa. Bild: Türkisches Verteidigungsministerium / Sputnik

Laut der Tageszeitung New York Times fahren Schiffe, die mit ukrainischem Getreide beladen sind, in Richtung Europa und China – jedoch nicht, wie ursprünglich von Kiew angekündigt, in Richtung Afrika. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Laut der New York Times ist keines der Schiffe, die am Dienstag ukrainische Häfen verlassen haben und mit ukrainischem Getreide beladen sind, in Richtung afrikanischer Länder unterwegs, obwohl diese am stärksten von einer Hungersnot bedroht sind. Das erste Schiff, das durch den sogenannten "Getreidekorridor" in den Gewässern des Schwarzen Meers losfuhr, wurde kurz nach dem Ablegen darüber informiert, dass seine Ladung von den ursprünglichen Abnehmern im Libanon abgelehnt wurde, die sich dabei auf die massive Verspätung der Lieferung beriefen.

Seit Inkrafttreten der Vereinbarung über den Transport von ukrainischem Getreide durch den Seekorridor am 1. August haben zehn Schiffe ukrainische Häfen verlassen, die hauptsächlich Tierfutter gebunkert hatten. Ein Schiff fuhr Richtung Großbritannien, ein anderes in Richtung Irland, während weitere Frachter sich auf den Weg in die Türkei, nach Italien und China machten. Keines der Schiffe schien somit für den Jemen, Somalia oder andere Länder Afrikas bestimmt zu sein, die von "katastrophalen Hungersnöten" bedroht sind, wie die New York Times am Dienstag berichtete. Dabei hatte am Tag zuvor Präsident Wladimir Selenskij seinem Amtskollegen Mokgweetsi Masisi aus Botswana versichert, die Ukraine sei bereit, "weiterhin ein Garant für die weltweite Ernährungssicherheit zu sein".

Das erste Schiff, das sein Ziel erreichte, war die unter türkischer Flagge fahrende "Polarnet", die am Montag mit 12.000 Tonnen Mais im türkischen Derince anlegte. Der Außenminister der Ukraine, Dmitri Kuleba, feierte dessen Ankunft und schrieb auf Twitter, dies sende "eine Botschaft der Hoffnung an jede Familie im Nahen Osten, in Afrika und in Asien" und fügte hinzu:

"Die Ukraine wird niemanden im Stich lassen."

Allerdings sind die meisten der 20 Millionen Tonnen Getreide, die in den vergangenen Monaten in ukrainischen Häfen gelagert wurden, nur als Tierfutter zu gebrauchen und nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt, so Experten, die von Associated Press zitiert wurden.

Das erste Schiff, das die Ukraine im Rahmen der Vereinbarung über den "Getreidekorridor" verließ, transportierte 26.000 Tonnen Hühnerfutter, das für den Libanon bestimmt war. Der unter der Flagge von Sierra Leone fahrende Frachter "Razoni" verließ Odessa am 1. August – nur um dann am vergangenen Montag zurückgewiesen zu werden, nachdem der libanesische Käufer die Annahme der Sendung mit der Begründung verweigert hatte, dass sie mehrere Monate zu spät sei.

Auf die Ukraine entfallen etwa fünf Prozent der weltweiten Getreideexporte, während der Anteil Russlands am Weltmarkt viermal so groß ist. Kiew unterstellte Russland, ukrainische Häfen zu "blockieren", während Moskau dies zurückwies und das ukrainische Militär beschuldigte, die Seewege im Schwarzen Meer vermint zu haben.

Schließlich vermittelten die Vereinten Nationen und die Türkei ein Abkommen, um eine sichere Passage für Schiffe zu arrangieren, die ukrainische Häfen anlaufen müssen. Abfahrende Schiffe werden inspiziert, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich Getreide, Dünger oder Lebensmittel transportieren, während ankommende Schiffe hauptsächlich auf Waffen durchsucht werden.

Das Abkommen sollte ursprünglich auch Lösungen für die westlichen Sanktionen gegen die russische Schifffahrt beinhalten, da diese Russland effektiv daran hindern, Lebensmittel, Düngemittel und andere Waren an Abnehmer in Afrika und Südamerika zu liefern. In einem im vergangenen Monat in mehreren großen afrikanischen Medien veröffentlichten Gastkommentar gelobte der russische Außenminister Sergei Lawrow, Moskau werde "alle Maßnahmen ergreifen", um die vertraglich zugesagten Lieferungen sicherzustellen.

Die Wiederaufnahme der ukrainischen Getreideexporte gilt als wichtig für die Stabilisierung der Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt. Vorerst wird Kiew aus Sicherheitsgründen allerdings täglich nur drei Schiffe ablegen lassen. Angesichts der Millionen Tonnen von Getreide in der Ukraine bezweifeln Experten jedoch, dass der Abtransport vollends zu schaffen ist. Für die eingelagerten 20 Millionen Tonnen müssten rund 570 Schiffsladungen abgefertigt werden."

Quelle: RT DE

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